Nun sind INHUME ohnehin kein völlig unbekannter Name, aber spätestens nach Anblick des Covers und Berücksichtigung des Albumtitels „Moulding The Deformed“ hat man sehr schnell eine gewisse Erwartungshaltung. Dieser Erwartung werden INHUME in vollem Umfang gerecht.
Rund 36 Minuten gibt es kompromisslos auf die Fresse, hirnloses Gebolze und mitreißende Slamparts, extremes Tempo, extreme Entschleunigung, extremer „Gesang“, allgemein extreme Musik – von den extremen Texten ganz zu schweigen. Das ist natürlich nichts für den elitären Genussmenschen, aber wer sich mit Grindcore anfreunden kann, der erwartet wohl auch nicht immer überwältigende musikalische Raffinesse. Was hier allenfalls auch Freunden von Geschredder sauer aufstoßen kann, sind manche Fehlgriffe an den Instrumenten, die sich in einigen Liedern tatsächlich auffällig häufen und die eher dünne Produktion, die dem „auf-die-Fresse“-Gefühl ein wenig Abbruch tut. Im Endeffekt rockt Grindcore aber eh live am besten, darum ist das wohl verkraftbar – zumal INHUME auch mit diesen Mankos in der Liga der ganz großen bleiben.
Trotzdem haben die Niederländer eine ganze Menge Underground-Feeling (da lassen sich die besagten Mankos auch positiv interpretieren), es ist nur fraglich ob das reicht um den Kauf der Platte zu rechtfertigen. Als Auflockerung und zum Frust ablassen taugt sie allemal, im Grunde ist „Moulding The Deformed“ aber nicht viel mehr als hochqualitativer 08/15-Grindcore. Den Besuch eines Konzertes kann man dagegen jedem bedenkenlos empfehlen.
Übrigens: Wer Inhume aus dem mittlerweile legendären Zombie-Grinder-Flashgame kennt, wird sich vielleicht darüber amüsieren können, dass hier ein mit „Zombie Grinder“ betitelter Track vorliegt.
Redakteur: Dario E.
Wertung: 7 / 10