Review Cancer Bats – Bears, Mayors, Scraps And Bones

Sechs Jahre – fünf Veröffentlichungen. Die kanadischen CANCER BATS legen ein durchaus beachtliches Tempo mit ihren Releases vor und so wundert es auch nicht, dass nun – passend zum bisher eingehaltenen Zweijahresrhythmus – das nächste Album voller Länge auf die wartende Meute losgelassen wird. „Bears, Mayors, Scraps And Bones“ ist nun also nicht nur der Name von Langspieler Nummer drei, sondern beinhaltet auch den Spitznamen jedes einzelnen Bandmitglieds. Wie auch schon die beiden Vorgänger wurde der aktuelle Silberling zusammen mit dem Produzenten-Duo Eric Ratz und Kenny Luong in den Vespa Studios in Toronto eingespielt und produziert, ehe Roadrunner Records sich an die Veröffentlichung machten.

Schnell wird klar, dass sich die Kanadier mit ihrem Hattrick auf ganzer Linie treu bleiben. Im Klartext bedeutet das: Wer die CANCER BATS bisher mochte, wird sie für „Bears, Mayors, Scraps And Bones“ lieben und wer sie bisher hasste, darf seine Abneigung auch weiterhin schüren. Erstere Hörergruppe darf sich schon mit „Sleep This Away“ und „Trust No One“ auf harte und runtergestimmte Gitarren freuen, die eine perfekte Schnittstelle zwischen typischem Hardcore-Sound und Metal-Riffs gefunden haben. Durch das voluminöse Shouting und das stellenweise aufkeimende Growling von Frontmann Liam Cormier in Zusammenarbeit mit der taktgenauen Arbeit der Rhythmussektion, entsteht dabei ein ein verflucht dichtes Soundgewand, dessen Klangbild Trademarks zahlreicher verschiedener Stile stimmig in sich vereint.
Der teilweise recht metallische Charakter der Scheibe offenbart sich dem Käufer in Form von Tracks a là „Doomed To Fail“ oder dem blechernen „We Are The Undead“. Gegenüber dem Vorgänger „Hail Destroyer“ merkt man dem aktuellen Output außerdem deutlich an, dass mit Jaye Schwarzer endlich ein fester Bassist in den CANCER BATS-Reihen residiert und dem Sound des Quartetts noch eine ganz eigene Note beisteuert. Gitarrero Scott Middleton zaubert sich währenddessen von straighten Soli bis hin zu einwandfreien Nackenbrechern alles aus den Ärmel, was das heavy schlagende Herz begehrt. „Scared To Death“ legt gesanglich erstmals einen kleinen Vergleich mit Hatebreed-Frontmann Jamey Jasta nahe, sorgt aber nicht für weiteren Wirbel. Im Gegenteil: Den Mannen um Liam Kormier gelingt es in beachtlichem Maße, verschiedene Trademarks und Stilanleihen in ein funktionierendes und eigenständiges Gesamtkonzept zu schustern. Wie dreckig und roh die Bats dann tatsächlich sein können, zeigt „Darkness Lives“, während das Gaspedal mit „Snake Mountain“ und „Make Amends“ nochmal bis zum Anschlag durchgedrückt wird.

Mit dem – beinahe zum ersten Mal – ein wenig von den Southern Rock-Einflüssen der Kanadier zeugendem „Raised Right“ und dem Rausschmeißer und durchaus gelungenen Beastie Boys-Cover „Sabotage“ verpassen CANCER BATS „Bears, Mayors, Scraps And Bones“ einen würdigen Schluss und verdeutlichen ihre Klasse abschließend noch einmal. Die insgesamt 14 Songs sind erfrischend kurz gehalten und auf den Punkt gebracht, bieten keinen Spielraum für Langeweile. Hardcore-Jünger müssen zugreifen – alle anderen dürfen ohne Bedenken.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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