Mit „Storm“ bringen FEJD 2009 ihr erstes Album heraus. Klingt unspektakulär, ist aber interessant wenn man bedenkt, dass es die Band immerhin schon seit 2001 gibt. In dieser Zeit brachte man es immerhin auf eine EP und zwei Demos, zu mehr reichte es in diesen sieben Jahren (2008 begann man, „Storm“ aufzunehmen) aber offenbar nicht. Gespielt wird schwedischer Folk, nach eigener Aussage angereichert mit Metal-Elementen.
Schnell wird aber klar, dass diese Metal-Elemente dem Durchschnittsleser dieser Review wohl kaum auffallen dürften. Gemeint ist wohl das Schlagzeug, dass die Songs gleichberechtigt mit den anderen Instrumenten begleitet, ansonsten fällt aber nichts direkt ins Auge was nicht auch als purer Folk durchgehen könnte. Und das ist gut so. Während es viele mehr in Richtung Viking Metal tendierende Gruppen schaffen, sich ihre eigene Musik durch deplatzierte Screams und oftmals überflüssige Stromgitarren-Anfälle zu ruinieren, spielen FEJD ein vollkommen homogenes Album ein und verzichten dabei darauf heraushängen zu lassen, wie unglaublich hart sie doch sind. Was nicht heißen soll, dass hier seichtes Gefidel geboten würde, eine zum mitgehen animierende Rhythmusfraktion hat man dennoch dabei.
Die Songs an sich bieten eine gute Mischung aus fröhlichen Tanzbeinschwingern und nachdenklicheren Elementen, bisweilen tauchen sogar mal epischere Stellen in den Songs auf. Das gemütliche Mid-Tempo wird dabei (fast) nie verlassen, wodurch sich alle Lieder irgendwo ein wenig ähneln. Schaden tut das aber nicht, weil der sehr volle Sound immer eine hohe Bandbreite an (oftmals traditionellen) Instrumenten bereithält, welchen es zu lauschen gilt. Dabei wirkt man aber nie zu verspielt oder sonstwie „Over the top“ sondern bewahrt sich grundätzlich eine gewisse Seriosität. Songs wie „Vid Jore Å“, die mit sehr flottem Charakter ankommen sind eben trotzdem nie fröhlich bis zum Kotzen sondern verlagern sich in passenden Momenten auf atmosphärisch dichtere Passagen. Das hat den Vorteil, dass sich die Songs deutlich weniger abnutzen als die zum Beispiel einiger finnischer Kollegen, deren Werke, so stimmungsgeladen sie auch sein mögen, teils schnell zum Hals heraushängen.
Da ich normalerweise eher wenig mit schwedischer Folklore am Hut habe kann ich kaum beurteilen, ob das Material hier wirklich authentisch ist, subjektiv gesehen wirken FEJD aber zumindest immer ehrlich und überzeugt von ihrer Sache. Und das können sie auch sein. Zwar wird mit „Storm“ sicher nichts weltbewegend neues geschaffen (was bei Folk auch äußerst schwierig ist), dafür ist das Gesamtpaket überzeugend wie ich es aus dieser Ecke lange nicht zu Ohren bekommen habe. Wem Månegarm auf „Urminnes Hävd“ mehr zusagen als auf „Vredens Tid“ und wer mit einem etwas melancholischerem, erdigerem Grundtenor zurechtkommt, kann mit „Storm“ überhaupt nichts falsch machen. Aber selbst für Leute, die mit Viking Metal oder sogar Metal generell nicht sehr viel am Hut haben, ist dieses Album eine gelungene Investition.
Wertung: 8 / 10