Es gibt Länder, in denen es die Menschen nicht schaffen, sich ganz normal von Punkt A zu Punkt B zu bewegen. Stattdessen bevorzugen sie es, lieber erst mal eine Garagenmauer hochzukraxln, dann aufs benachbarte Hausdach zu springen, danach eine Feuerwehrleiter nach unten zu rutschen und das Ganze optimalerweise noch ohne sich dabei die Kauleisten zu zerdeppern. Was diese „Le Parcours“ genannte Sportart mit der Band Alternine zu tun hat? Eigentlich gar nichts, abgesehen davon, dass sie beide Exporte unseres großen, westlichen Nachbarn sind.
2005 in Rennes (Bretagne, Frankreich) gegründet, legen die Jungs und die Dame nun ihr erstes Démo (so auch gleich der Titel) vor. Darauf finden sich vier Songs, die in erster Linie zunächst mal als typische Rocksongs durchgehen. Doch halt, nicht so vorschnell. Was bei den ersten Hördurchläufen als mäßig spannende Alter Bridge-Kopie mit Damengesang abgestempelt werden könnte, entpuppt sich bei genauerem Hinhören als deutlich inhalts- und detailreicher als zunächst vermutet.
Hier und da lugen dezente progressive-Elemente durch während kurz darauf wieder straight nach vorne gerockt wird. Über allem liegt der schöne und eingängige Klargesang von Laetitia Jehanno, der den Songs eine ganz eigene Atmosphäre verleiht. Besonders zu gefallen wissen die Songs „Trigger“, das am Anfang ganz leicht an Dream Theaters „Caught in a web“ erinnert und der letzte Song „Satellites“ mit seinen streckenweise cleanen Gitarren und der tollen Hookline. Alle Songs kann man sich sowohl auf der Myspace- als auch auf der offiziellen Seite der Band anhören.
ALTERNINE servieren mit ihrer Démo einen ersten Appetitanreger, der Fans von melodischem Rock ohne Scheuklappen sicher gut schmecken wird. Für ein vollständiges Album sollte man sich aber noch ein paar Ideen mehr einfallen lassen, sonst könnte die Chose doch schnell langweilig werden.
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