Das die Gegend um Friedrichshafen mehr als nur das Graf-Zeppelin-Hauszu bieten hat, beweisen L’ESTARD. Die Band wurde 2002 gegründet und hat nun nach ein paar Besetzungswechsel ihre musikalische Richtung scheinbar gefunden. Seit ein paar Jahren machen sie schon diverse lokale Veranstaltungen unsicher und haben den Ruf eine erstklassige Liveband zu sein, von deren Qualitäten ich mich persönlich auch schon überzeugten durfte.
Ihr Stil ist simpel. Lupenreiner Death Metal, schöne Mid-Tempo Parts und hier und da ein paar Blastattacken.
Nach einer Demo und dem ersten Album „Baptized in Blood“ steht nun das zweite Album der Marke „Eigenproduktion“ an.„Driven into Slaughter“ bietet zudem wie sein Vorgänger 10 Songs für einen Zehner.Wer bei dem Wort „Eigenproduktion“ das „x“ seines Internetbrowser schon ansteuern wollte, wird hiermit aufgefordert weiterzulesen. Denn Sänger Marius hat sich noch einmal deutlich gesteigert und ist mitunter der Hauptgrund dafür, dass dieses Album so manches Album eins Independet Labels in den Schatten stellt. Sein Gesang klingt deutlich variabler. Schnell springt man von fiesem Keifen auf tiefes Grunzen. Immer begleitet von Riffs, die vor Einfallsreichtum nur so sprühen.Endlich mal eine Underground Band, die auf das simple „Geknüppel-Breakdown-Geknüppel“-Konzept verzichtet und jedem Song etwas eigenes gibt.
Was aber am deutlichsten auffällt ist der Groove der Lust auf mehr macht. L’ESTARD schaffen es, brutal und gleichzeitig groovig zu sein.
Doch ganz perfekt ist auch das zweite Werk der Süddeutschen nicht. Die Produktion ist zwar deutlich besser, aber noch nicht ganz fehlerfrei. Hier und da fehlt einfach noch der richtige Druck und die perfekte Mischung. Würde sich hier endlich einmal eine Plattenfirma melden, wären die Jungs sicherlich in der Lage ein wirklich sehr solides Album abzuliefern. Aber abwarten. Aller gute Dinge sind ja bekanntlich drei.
L’estard sind auf einem guten Wege, sich im Underground einen guten Ruf zu erarbeiten. Alle Fans von Cannibal Corpse oder Dying Fetus sollten dringend auf der Homepage oder bei Myspace ein Ohr riskieren. Oder noch besser: Beim nächsten Konzert vor der Bühne stehen, die CD kaufen und diese Band unterstützen .
Wer immer noch nicht ganz davon überzeugt ist, kann seine letzten Zweifel mit dem Interview der sympatischen Süddeutschen aus dem Weg räumen!
Wertung: 7 / 10