MOLOTOV SOLUTION gehörten bisher definitiv nicht zur Topriege von Modern Death / Deathcore-Bands – war ihr 2009er Release „The Harbinger“ doch ein äußerst durchschnittliches, welches mit Ausnahme von zwei Songs ausschließlich zum Gähnen anregte. In der Zwischenzeit hat sich jedoch einiges geändert, vom „Harbinger“-Line-Up ist nur noch Sänger Nick Arthur übrig, der komplette Rest der Band, darunter Gründungsmitglied Robbie Pina, haben MOLOTOV SOLUTION verlassen.
Der grundlegende Stil der Band hat sich dabei zunächst nicht verändert: Wie eh und je kombinieren die Amerikaner sehr konventionelle Midtempo-Deathcore-Riffs mit rasanten Blastbeat-Passagen. Dazu ertönt Arthurs nicht gerade abwechslungsreicher Gesang. Alles wie vorher also? Nicht ganz, denn MOLOTOV SOLUTION haben in Sachen Melodieführung und Songwriting deutliche Fortschritte gemacht: Die Amerikaner verleihen ihren Songs inzwischen eine Vielzahl von Wendungen und halten so den Spannungslevel konstant hoch. Der Opener „Sin & Sacrifice“ glänzt mit einem starken, für die Band ungewöhnlich melodischen Refrain. Songs à la „The Blood Of Tyrants“, „Injustice For All“ und der Titeltrack können allesamt mit für genretypischen Melodien aufwarten, die für einen angenehm hohen Wiedererkennungswert sorgen. „Prophetic Illusions“ und „Collapse“ klingen hingegen einfach nur verdammt düster.
Im Rausschmeißer „Divide & Conquer“sowie in „Rise“ darf Drummer Durrett schließlich beweisen, was er draufhat: Während Ersterer aberwitzig schnelle Blastbeats beinhaltet, ist in „Rise“ das Schlagzeugspiel extrem abwechslungsreich und in Tempo und Intensität extrem variabel. Der Song besticht außerdem durch sein intensives, fast schon emotionales Ende – gleichzeitig ein sehr stimmiges Outro der CD.
Der einzige schwache Track auf der CD ist „Cruor Viaticus“ – hier verlieren sich MOLOTOV SOLUTION zu sehr in ausufernden Breakdown-Passagen, das hat man auf dem Vorgänger schon zu Genüge gehört. Ansonsten ist „Insurrection“ Fans der Modern Death/Deathgrind/Deathcore-Sparte jedoch uneingeschränkt zu empfehlen. Hier gibt’s 40 Minuten lang brachialst auf die Mütze, und weil die Band inzwischen weiß, wie sie ihre Songs zu arrangieren hat, macht das auch tierisch Spaß.
Wertung: 8 / 10