Review Agamendon – Nuclear Rodeo

Mit „Nuclear Rodeo“ veröffentlichen AGAMENDON den Nachfolger zu ihrem Debüt Album „The Toxic Way Of Life“. Aufgenommen wurde das Album im Bandeigenen Sounds Of Steel Studio. Die musikalische Marschrichtung ist grob gesagt Melodic Death Metal, es wird aber auch gerne aus anderen Bereichen „geliehen“.

Den Album einleitenden „Prologue“ hätte man sich eigentlich schenken können, der kann wirklich nix. Er ist weder musikalisch wertvoll, noch kann er eine bestimmte Stimmung erzeugen. Widmen wir uns lieber dem ersten richtigen Track „Nuclear 4711“. 4711 ? Da kommt mir Echt Kölnisch Wasser in den Sinn (der Duft der Erbtante). Abgesehen von den Zahlen kann ich aber keine große Parallele zwischen Song und dem Duftwässerchen feststellen. Das Lied ist recht typisch für das Album: größtenteils Midtempo, sowohl holzende als auch melodische Parts und Vocals die sich anhören als ob der Sänger gerade eine komplette Flasche 4711 verschluckt hätte (gibt’s doch noch eine kleine Parallele). Mir sind die Growls einfach zu unverständlich. Auch die gekreischten Stellen können nicht überzeugen. Dafür liefern die Gitarristen einen ganz passablen Job ab. Die Riffs sind gut aufgespielt leiden aber etwas unter der dünnen Produktion. Insgesamt ist Soundqualität für eine Band dieser Größe absolut in Ordnung, wuchtigere Gitarren und vor allem fetterer Drumsound hätten dem Album aber gut getan.

Zu den starken Momenten des Albums zählt der Song „Under Water“. Eingeleitet von den feinen Klängen einer akustischen Gitarre eröffnet sich einem ein richtig gutes Lied mit viel Abwechslung in Harmonie und Härte, Melodien die sich auch mal im Ohr halten können und sehr variablen Tempo – es wird nicht nur im Midtempo versumpft. Auch der wohl schnellste Song des Albums „Invading“ ist mit seinen heftigen Doublebass Attacken sehr gelungen. „Downwards“ hat etwa bei der hälfte des Songs einen coolen wohlklingenden Part und auch das Solo in „Erasing Flesh Forever“ weiß zu gefallen. Voll daneben ging der Beginn von Deadline: zu den schönen fragilen Gitarrenklängen gesellt sich das Grunzen von Dugi – einfach nur unpassend. Wirkt an der Stelle wie der Elefant im Porzellanladen. Schade auch das „The Army Of Ozzmoroth“ rein von seinem guten Beginn lebt (der danach noch zwei mal wiederholt wird) der Rest aber einfach nur Lückenfüller mäßig zusammen geschruppt wurde.

Fazit: Trotz nuklearem 4711 (an dem Titel hab ich nen Narren gefressen) riecht das Album absolut durchschnittlich. Besonders mau finde ich die Vorstellung des Sängers: die Growls können einfach keine Akzente setzen und mit der Zeit überhört man den Kerl einfach. Insgesamt fehlen dem Album auch die Experimente, kein Song kann sich mal so richtig abheben. Man vermisst die eigene Note die AGAMENDON vom Rest abheben würde. Hervorheben kann man lediglich die Gitarrenarbeit die potential erkennen lässt.

Redakteur: Andreas Glas

Wertung: 5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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