Review Battleroar – To Death And Beyond

  • Label: Cruz Del Sur
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Heavy Metal

Man kann durchaus sagen, dass der epische true Metal bereits bessere Zeiten durchlebt hat. Inzwischen sind Geschichten von vergangen Schlachten, Helden und dem Kampf der Götter zu einem schwermetallischen Klischee verkommen, welches vielerorts belächelt wird, woran eine Band namens Manowar wohl nicht ganz unschuldig ist. Den Griechen von BATTLEROAR scheint das jedoch nicht viel auszumachen. Auch auf ihrem nun mittlerweile dritten Album, „to death and beyond“ werden munter Schwerter geschwungen und Feinde bezwungen, was das Album wohl schon im Vorfeld für Viele zur einer „hate it or love it“-Angelegenheit macht. Dennoch ist das Ganze einen Blick bzw. Lauscher wert.

„The Wrathforce“ heißt der Song, der „To Death And Beyond“ einläutet und man kann hier ruhigen Gewissens sagen, dass es sich um den besten Song handelt, den man von BATTLEROAR bis heute auf die Ohren bekommen hat. Kriegstrommeln leiten den Song ein, bauen Spannung auf und wenn die Gitarren dann loslegen, will man eigentilch nur noch mit wehender Mähne in den Tod und ggf. noch darüber hinaus reiten. Zahlreiche Breaks sorgen dafür, dass „The Wrathforce“ über die komplette Spielzeit von gut acht Minuten keine Sekunde langweilig wird. Der Song macht auf jeden Fall Lust auf mehr.
Und „mehr“ ist auf jeden Fall ein Stichwort bei diesem Album. Neben dem Opener gibt es mit „Finis Mundi“, „Oceans Of Pain“ und „Death Before Disgrace“ gleich mehrere Songs, die mit Spielzeiten zwischen acht und elf Minuten deutlich über dem Heavy/Power/True-Standard liegen. Allen diesen Songs ist gemein, dass sie nicht mit minutenlangem Riffing langweilen, sondern anfangs schnell zu Potte kommen und mit zahlreichen Stimmungs- und Tempowechseln sehr abwechslungsreich sind und, worauf es letztendlich am Meisten ankommt, gut ins Ohr gehen, da auch eine ganze Weile drin bleiben und einfach Spaß machen. Dazu kommt das entscheidende Quentchen Epik, welches Anhänger dieser Musik so besonders schätzen.
Freunde kompakterer Metalsongs kommen auf „To Death And Beyond“ allerdings auch nicht zu kurz. Einzele Stücke hier herauszupicken wäre mehr als müßig, hat man es doch durchgehend mit sehr starken Kompositionen zu tun, bei denen vor allem die Abwechslung regiert. Flottere Songs wie „Dragonhelm“ (cooler Refrain; wird sicher seinen Weg in die Setlists finden) reihen sich nahtlos an Stampfer wie „Metal From Hellas“. Was die Songs dennoch alle unter dem BATTLEROAR-Banner eint: Fettes Riffing, geile Refrains und spitzen Hooks, welche die Nackenmuskulatur dezent freudig frohlocken lassen.

Fazit: BATTLEROAR machen auf ihrem Drittlingswerk so ziemlich alles richtig und zeigen eindrucksvoll ihre musikalische Bandbreite auf. Abwechslung wird auf „To Death And Beyond“ sehr groß geschrieben und die Produktion passt ebenfalls wie das Bier in die Leber: Nicht zu modern aber auch nicht zu altbacken. Überflüssig zu sagen, dass dieses Album das Beste ist, das BATTLEROAR jemals veröffentlich haben, nein, es spielt ungelogen in einer Reihe mit vergangenen Großtaten von Grave Digger, Iron Maiden oder eben Manowar und sollte daher in keiner gut sortierten Heavy Metal Sammlung fehlen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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