Review Benümb – Withering Strands Of Hope

Eine männliche Person, die sich grade den Schuss verpasst, dieses Szenario habe ich bislang auch noch auf keinem Albumcover gesehen. Benümb widmen sich auf ihrem zweiten Album „Withering Strands Of Hope“ einem eigentlich recht löblichen Thema. Nein, ich rede nicht von exzessiven Partys, ganz im Gegenteil, die fünf Herren aus dem Raum um San Francisco wollen vor der Macht der Drogen warnen, wenn es sich zur Sucht entwickelt. Bei so einer Botschaft und bei der Anzahl der Tracks kann es sich folglich also nur um Grindcore handeln.

Und wie es sich für Grindcore gehört ergeben 32 Tracks 24 Minuten Spielzeit. Gott sei dank! Denn diese 24 Minuten sind schon alleine zuviel des absolut Mittelmäßigen. Nachdem ein paar Stimmen einige Sekunden lang durcheinander reden kann es dann schon losgehen. Schlagzeuggewitter, Gitarrengeschrammel und eine Stimme, die man nicht wirklich versteht, die sich allerdings auch nicht in abartig tiefen Gefilden tummelt und grummelt, aber welche man ebenso wenig unter Tausenden wieder erkennen würde. So, wenn man jetzt wirklich ganz genau hinhört während den 24 Minuten, dann wird man sich am Ende vielleicht auch an irgendeinen Part erinnern, sollte man sich das Album wirklich ein zweites Mal antun. Wenn nicht, auch nicht schlimm. Auf der Band-Homepage wird in der Biographie-Sektion doch tatsächlich erwähnt, dass es hier „remarkable songs“ geben soll. Das bezweifle ich mal ganz stark, aber hey, man könnte damit immerhin bei „Wetten, dass…“ auftreten, mit der Wette wirklich jedes Stück den Titeln zuordnen zu können. Aber ich bezweifle, dass sich dieser Aufwand lohnt.

Okay, ich sag es mal so: Eingängigkeit ist jetzt auch nicht das oberste Prinzip einer Grindcore-Kapelle, hauptsache der Sound ist fett und es knüppelt ordentlich. Na, wer ahnt es? Genau, nicht einmal das kann man so richtig bestätigen. Klar ist es jetzt auch nicht der rumpeligste Garagensound, aber auch weit davon entfernt den fehlenden Charakter wett zu machen. Ihre Instrumente beherrschen die Herrschaften zwar ebenfalls, aber auch hier kann man an keiner Stelle sagen, dass etwas wirklich positiv auffallend ist. Vielleicht muss man ja einfach nur ein wenig „benümbt“ sein, um daran seinen Spass zu haben. Oder vielleicht soll die Monotonie und das völlig belanglose, uninteressante Dauergeholze ja der Thematik dienen und die grösste Warnung für die Drogensüchtigen sein, deren Leben wahrscheinlich ebenso komplett an ihnen vorbeirauscht wie „Withering Strands Of Hope“.

Es reicht halt nicht aus eine an und für sich gute Botschaft zu vermitteln, denn dann könnten die Herrschaften genauso gut ein Buch schreiben. Die Musik ist nun mal der Schwerpunkt und jene kann mich in keinster Weise dazu anregen mich mehr mit der Band zu beschäftigen, geschweige denn „Withering Strands of Hope“ noch einen Versuch zu geben. Für die echten Grindcore-Die-Hard-Fans, die auch noch das letzte durchschnittliche Album in ihrer Sammlung haben müssen, kann das hier etwas sein und scheinbar haben Benümb in der Szene ja auch keinen schlechten Ruf, wenn man sich anschaut mit welchen Bands man bereits zusammengearbeitet hat (Agoraphobic Nosebleed, Pig Destroyer), aber ich kann behaupten, dass ich froh bin für dieses Werk grade mal einen lausigen Euro berappt zu haben. Obwohl, vielleicht hätte es mehr gebracht wenn ich diesen Euro einem Süchtigen gespendet hätte, der hätte wenigstens seine Freude daran gehabt.

Wertung: 3 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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