Review Imagika – Feast for the Hatred

IMAGIKA wurde bereits 1993 in der Nähe von San Jose gegründet und versucht nun mit ihrem bereits 6. Album den Underground endgültig zu verlassen und auch in Europa Fuß zu fassen. Erschwert wurde das Ganze bisher durch sein sehr instabiles Line-Up. Doch seit den vorletzten Aufnahmen scheint sich die Lage zu verbessern und man kann mit voller Kraft den Zielen entgegen steuern.

Ständig neue Mitglieder bedeutet auch ständig neue Ideen und Ansätze für neue Alben. So dürften die Jungs von IMAGIKA die Bäumchen-wechsel-dich-Gruppe des amerikanischen Metals darstellen.

Denn soundtechnisch lässt sich diese Band nur sehr schwer einordnen. Der Sound bewegt sich irgendwo zwischen sauberem, klassischem Thrash Metal wie beim Opener „Waking a Dead Man“ und teilweise sehr stark mit Death Metal angehauchtem Thrash auf dem ersten Teil des Albums. Über die Riffs, das Schlagzeug bis hin zu dem harten Gesang, der teilweise ins Growlen übergeht wird hier guter Thrash der amerikanischen 80er Jahre geboten.
Ab dem Titelsong „Feast for the Hatred“ ändert sich das Ganze allerdings schlagartig. Die typischen Thrash-Elemente verschwinden nahezu und es präsentiert sich moderner Power Metal im Stile von Primal Fear, der seinen episch-melodischen Höhepunkt beim letzten Song des Albums findet.

Diese doch sehr starke Abwechslung – sofern man noch von „Abwechslung“ sprechen kann – verwirrt. Entweder es handelt sich bei IMAGIKA um eine Band, die wirklich so voller Ideen und Tatendrang steckt, dass sie nicht einmal die Zeit haben, zwei einheitliche Alben einzuspielen oder mal eben ein neues Projekt zu starten hat, oder um eine Band, die 14 Jahre nach ihrer Gründung immernoch ihre Richtung sucht. Letzteres kann man eigentlich ausschließen, da sich alle Songs auf einem musikalisch sehr hohen Niveau befinden.

Die Frage ist nun, was bleibt. Einerseits müsste man das Album aufgrund der sehr guten Produktion und dem musikalischen können sehr gut bewerten, anderseits fehlen hier einfach die deutlich erkennbaren Strukturen und die Komplexität des Albums. Es klingt mehr nach einem Best Of einer Band, die nach 30 Jahren auf ihre Karriere zurückblickt, als nach einem Album aus dem Jahre 2008. Vielleicht ist es aber auch nur ein gescheiterter Versuch diese Stilwechsel in ein monumentales Werk einzubinden.
Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass man die Fähigkeiten dieser Truppe anders hätte einsetzen müssen, denn ihre Instrumente beherrschen sie allemal. Nur so wird man den tiefen des Undergrounds nicht so schnell entkommen.

Letzten Endes bleibt etwas überspitzt nur zu sagen: Alle die offen für Neues sind, oder gerne von Death/Thrash- bis hin zu Power Metal alles hören, sollten hier einmal reinhören. Andere sollten es sich vor dem Kauf vielleicht doch ein paar Mal mehr überlegen.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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