Mit einer Band wie CLITEATER ist es natürlich so eine Sache, eine Rezension mit abschließender Wertung zu verfassen. Album für Album werden, ohne sich auch nur ansatzweise zu entwickeln, verschiedenste bekannte Album-, Song- oder auch Filmtitel verschandelt und ins musikalische Gewand des Goregrind gepackt. Und klar, für eine Bewertung müssen immer diverse Kriterien berücksichtigt werden, wie beispielsweise musikalischer und technischer, eventuell auch lyrischer Anspruch oder Innovationen im Sound (bei CLITEATER alles nicht vorhanden).
Dazu kommt aber noch ein Faktor, der es beispielsweise auch Bands wie Manowar möglich macht, beliebt zu sein. Es ist die Wirkung, die solche Musik (in diesem Fall ist es eher vertonter Stumpfsinn) entfaltet. Und das ist der Bereich, in dem CLITEATER punkten können: Diese Musik macht einfach Spaß ohne Ende! Ja, es bringt einen in Hochstimmung, wenn Sänger Joost Songs wie „Bruce-Dick-In-Son“ oder „Porn of the Dead“ inbrünstig dahergurgelt, zwei der schlechtesten Parodien, die ich in letzter Zeit überhaupt gelesen habe und der Rest der Band dazu auf primitivster Ebene vor sich hin schrubbt und spielerisch dabei (Drummer Morris mal ausgenommen) meist nicht über Kindergarten-Niveau hinauskommt. Wird Musik danach bewertet wird, ob ein homogenes Gesamtprodukt kreiert wird, dann dürften CLITEATER streng genommen nicht weit entfernt von den Chefdenkern der Musikszene stehen (ja, das ist übertrieben!), denn obwohl man zu diesen einen kompletten Gegenpol bildet: Glaubhafter und konsequenter ist geschmackloser, musikalischer Sperrmüll selten auf CD zu hören. Wenn in „Sea of Faeces“ die Fäkalien oder in „Your Mouth, My Seed“, die, ja, Samen fliegen und dabei musikalisch ohne wirklich hörbaren Plan zwischen simpelsten, gemütlichen Gitarrenriffs und infernalischem Geblaste gewechselt wird, wirkt das Gesamtprodukt wie eine Dampfwalze auf den Metaler-Nacken und man muss der Truppe zugestehen: Derart groovender und zerstörender, dazu gut produzierter Gore/Porngrind (eine Differenzierung ist eher schwierig) rechtfertigt den Kultstatus, den die Band innehat, vollkommen.
Wie gesagt, man entwickelt sich nicht weiter, der Anspruch der Musik liegt unter Null und objektiv gesehen gibt es nichts, was dieses Album kaufenswert macht. Ich möchte auch betonen, dass man für den Genuss CLITEATERs natürlich eine extrem stumpfe Seite in sich tragen muss, die irgendwann aufgehört hat, Anspruch weiter zu entwickeln. Ist man aber mit dem Niveau der Scheibe auf einer Wellenlänge, dann erscheint hiermit eine wirklich herrliche Platte für den halbstündigen Grind-Genuss für zwischendurch. Freunde der Truppe greifen sowieso bedenkenlos zu, aber auch sonst darf sich jeder aufgefordert fühlen, mit „Scream Bloody Clit“ geistig mal ein wenig Pause zu machen.
Den Einen langweilt oder nervt CLITEATER aus welchen Gründen auch immer ohne Ende und er würde dem Album vielleicht nur 3 Punkte geben, aber schon den Nächsten (zum Beispiel mich) spricht es unheimlich an und er vergibt eine vollkommen subjektive 8 – Eine Sache des Blickwinkels.
Wertung: 8 / 10