Review Devilish – Possession

  • Label: Eisenwald
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Black Metal

DEVILISH waren mir bis dato nicht bekannt und in der Tat ist „Possession“ wohl das erste Lebenszeichen dieser Band. Dieses Werk ist übrigens auf 350 Stück limitiert und kommt in einem schicken, schwarzen Papp-Digi. Wie dem auch sei, ich sprach über dieses Album ein wenig mit einem Bekannten und er meinte, das Material dürfte mich zufriedenstellen, was mich persönlich doch gleich begieriger lauschen ließ. „Wir werden nicht traurig sein, wir werden zornig sein bis in den Tod!“ prangt auf dem Silberling und ich denke, es kann sich jeder vorstellen, was für eine Art Black Metal gespielt wird.

Eine halbe Stunde dauert „Possession“ an, übrigens nur mit einem Lied diese Spielzeit bestreitend. Das Quartett legt also einen gewagten Typus an Musikalbum vor und zwar braucht es schon einiges, um eine halbe Stunde so abwechslungsreich und dicht gewoben zu gestalten, dass es dem Werk gelingt, den Hörer die ganze Zeit über zu fesseln. Das funktioniert bei DEVILISH auch alleine dadurch schon recht gut, dass sie keine einzige Passage zweimal im Laufe der halben Stunde Spielzeit bringen, was schon mal positiv zu vermerken ist. Tatsächlich zeigt sich das Werk instrumental wunderbar ambivalent, lediglich der Gesang variiert mehr oder weniger kein Stück, sondern behält sein kehlig-verzerrtes Gekrächze bei, welches übrigens alles andere als stark im Vordergrund steht. Überhaupt überragt das Keyboard einen nicht gerade geringen Teil des Stückes, wobei die Band darauf bedacht war, es niemals zu extrem oder gar schmalzig triefend einzusetzen. Das Tasteninstrument spielt vielmehr wohlige, erhabene und träumerische Melodien, die sachte eine ganz eigene und vor allem manchmal liebliche Atmosphäre aufbauen.

„Possession“ ist in mehrere Parts unterteilt, welche klar abgetrennt sind und zwar durch beispielsweise Wolfsheulen, das klagende Weinen einer Frau oder das Tosen des Windes. Anfangs wird ein solches Präludium von einem mittelschnellen und sehr eingängigen Teilstück abgelöst, welches eher einfach gestrickt ist. Bald ragen dann grelle Gitarren hervor; ein Umstand, der im weiteren Verlauf beibehalten wird. Nach aufgerundet sieben Minuten dann Meeresrauschen, ein Bass ertönt und plötzlich verfinstert sich die Stimmung mit Einsatz der anderen Instrumente. Die Musik wird eindringlicher und härter, da nun kurze und prägnante Töne genutzt werden. Doch plötzlich eine weitere Wende, die Musik blendet die rabiaten Klänge aus und verlegt sich auf atmosphärische und malerische Keyboardtöne. Gen Ende des zweiten Abschnittes ein erneuter Wechsel, der das Ende dieses Parts im Prinzip auf den Punkt bringt und fein kreiert beendet. So geht es dann auch immer weiter; wirklich neue, noch nicht gesagte Dinge kann man kaum mehr erzählen, da „Possession“ mit einfachen und gebräuchlichen Ideen auskommt. Diese sind aber wieder so gut miteinander verwoben, dass beim Hören immer neue Szenarien entstehen, hier und da neue Facetten hinzukommen und Konturen geschärft werden.

Also, ich kann eigentlich nur sagen, dass DEVILISH trotz banalem Bandnamen und auch eher nicht ganz so kreativem Albentitel ein Werk geschaffen haben, was viele wohl begeistern wird. Wer weiß, vielleicht wohnt man hier den ersten Schritten einer zukünftig weit bekannten und geschätzten Truppe bei. Vorausgesetzt, DEVILISH wachsen noch an Klasse, dann sollte man das nächste Werk herbeisehnen. An dieser Stelle darf ich dann auch schließen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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