Review The Arcane Order – In The Wake Of Collisions

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2008
  • Spielart: Extreme Metal

Was ist nur aus unserem beschaulichen, kleinen Nachbarländchen Dänemark geworden? Seit einigen Jahren mausert es sich, zunächst klammheimlich, nun ohne Scheu, zur Geburtsstätte von vollkommen zurecht erfolgreichen Metalbands wie Raunchy, Illdisposed, Volbeat, Mnemic und eben auch THE ARCANE ORDER, bei denen interessanter Weise auch der Raunchy-Fronter das Mikro bearbeitet. Mit verantwortlich für diese Verschiebung des modernen, tonangebenden, europäischen Metals von Norden Richtung Dänemark dürfte Jacob Hanssen sein, fast soetwas wie der dänische Peter Tägtgren, der, was nicht verwundert, auch In The Wake Of Collisions seinen Stempel in Form des extrem fetten, klinischen Sounds aufgedrückt hat.

Und wie so oft stellt sich die Frage, wie man diesen Musikstil beschreiben soll. Einige bezeichnen ihn als modernen Thrash-, andere wiederum als symphonischen Death-Metal oder, wie wir es vorziehen, wenn es an Mischungen geht, die schwer klar zuzuordnen sind, ganz einfach als Metal extremer Spielart. Denn was The Arcane Order mit ihrem Zweitling In The Wake Of Collisions abliefern, klingt ao, als würde man alle erfolgreichen dänischen Bands in einen Topf werfen, erhitzen und einfach warten, was nachher auf 6 Beinen mit 15 Augen und einer Gitarre mit 8 Saiten in den 3,4 Händen den Topf verlässt.

Obwohl das deutliche erste Statement der Scheibe Death Is Imminent lautet und dementsprechend nach kurzem Synth-Orchester-Intro mit Blastbeats, krassen Breaks und unseren guten bekannten, den Stakkato-Riffs ala Fear Factory oder Mnemic die Messlatte für Aggressivität hoch ansetzt, scheinen die Jungs nichts vom Prinzip der Kürze in der Würze zu halten. Nur einer der 9 Songs unterschreitet überhaupt die 4 Minuten Marke, die anderen liegen mit einer Ausnahme locker über der halben 10.

Noch ein anderer Punkt unterscheidet The Arcane Order von grincorigem Geknüppel. Melodie. Während in den ersten 3 Liedern zwar melodische Elemente den See bilden, in dem sich Gitarren und Drums gegenseitig totprügeln, manifestieren sie sich im 7-Minüter Eruptions Of Red zu sichtbarer Form, die nicht gleich zerschlagen, sondern unterstützt wird. Dadurch klingt dieser Song schon sehr stark nach Raunchy, was zwar kein Nachteil ist, aber doch etwas Eigenständigkeit vermissen lässt. Ich vermeine sogar einen Teil des Songs wiederzuerkennen. Die Einflüsse sind also deutlich hörbar.

Auch die folgenden sechs garantiert nicht Radio-tauglichen Genickbrecher verstecken das nicht, sondern führen fort, was begonnen wurde, lassen dabei an Brutalität gemischt mit Melodie aber keineswegs nach. Was dabei jedoch verloren geht ist Abwechslung und die eigene Note, was zu einem nicht unbeträchtlichen Teil an Kasper Thomsen liegen dürfte, der zwar, wie auch die anderen Bandmitglieder, einen hervorragenden Job macht, aber doch zu sehr an seine Hauptbrötchengeber erinnert. So wirkt das Album im Ganzen leider etwas sehr eintönig. Doch für Freunde der „New Wave Of European Metal“ aus Dänemark stellt diese Scheibe ganz klar eine Bereicherung der Sammlung dar.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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