THE WANDERING MIDGET sind eine weitere Eyes Like Snow-Band, diesmal soll es klassischer Doom Metal sein. Den bekommt man auch zur Genüge vom Finnen-Dreier präsentiert, der gerademal seit Ende 2005 besteht und mit der MCD „I Am The Gate“ sein Debut präsentiert. Was ein Album mit einer Spielzeit von 54 Minuten mit einer MCD zu tun haben soll, bleibt mir ein Rätsel, aber darauf soll es ja nicht ankommen. Relevant ist wie immer die Musik, der ich mich nun einmal zuwenden will.
Vorneweg: Diese Platte ist sage und schreibe meine erste Doom Metal-CD überhaupt, davor ging dieses Genre vollkommen an mir vorbei und mir waren nicht einmal eine genaue Definition solcher Musik, geschweigedenn vergleichbare Bands bekannt. Das ändert sich mit „I Am The Gate“ und ich muss sagen, ich bin positiv überrascht von den „Old and obscure paths of Doom Metal“, die THE WANDERING MIDGET beschreiten. Die Musik vermag durch die Kombination aus fast immer schleppenden, hypnotischen Riffs und dem ungezügelten, emotionalen Klargesang eine eigenartige, wirklich fast obskure Atmospäre zu erschaffen. Ein gut hörbarer Bass und ab und zu eingewobene Gitarrenleads sorgen für gut platzierte Abwechslung im Sound. Obgleich man das Gefühl hat, dass einem auch ohne diese Elemente nicht langweilig werden würde, zu gut lässt sich dem über dem schleppenden Instrumentalen thronenden Gesang zu jeder Zeit lauschen. Zwar klingen die Songs an manchen Stellen ein wenig nach einem Proberaum-Jam, aber auch das fügt der Musik, wie übrigens auch die sehr scheppernde Produktion, eher weiteren Flair hinzu, als unpassend zu wirken.
Ja, was soll ich noch groß schreiben? Dieses ganz eigenartige Genre sagt mir voll und ganz zu, es ist einfach cool zu merken, dass auch derart minimalistische und langsame Musik Atmosphäre und Charakter entfalten und abwechslungsreich wirken kann, logischerweise ohne jemals zu überfordern. Wie dieses Album natürlich im Vergleich zu den Doom-Größen ausfällt, kann ich hier nun nicht sagen. Mir in meiner Unvoreingenommenheit gefällt es jedenfalls sehr, ein Reinhören kann ich auf jeden Fall empfehlen.
Wertung: 7 / 10