Review Icarus Witch – Songs For The Lost

  • Label: Cruz Del Sur
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Heavy Metal

ICARUS WITCH sind Dank der EP „Roses On White Lace“ und dem Debüt-Album „Capture The Magic“ im Jahre 2005 keine gänzlich unbekannten mehr im Business. Die Jungs aus Pittsburgh in den Vereinigten Staaten von Amerika haben sich zwei Jahre Zeit gelassen ehe nun mit „Songs for the Lost“ zum zweiten Schlag ausgeholt wird. Mit Quinn Lucas stieß ein zweiter Gitarrist zur Band und JC Dwyer wurde durch Eric Klinger an den Drums ersetzt.

Was ICARUS WITCH fabrizieren, verwundert mich ab den ersten Tönen des Openers „Out For Blood“, denn an sich kann ich mit der Stilrichtung der Herren meistens nur wenig anfangen. Man bewegt sich auf einem Grat zwischen True Metal und Hard Rock, der mit viel Power bestritten wird. Als absoluter Gelegenheitshörer des klassischen Metals möchte ich mit möglichen vorhandenen Innovationen, Anleihen an andere Bands nicht allzu sehr aus dem Fenster lehnen, sondern der Gruppe schlichtweg einmal solide Handwerkskunst bescheinigen. Die Melodien schütteln sie mit einer Leichtigkeit aus dem Ärmel und auch die Vocals von Sänger Matthew wirken nicht wie einige andere aus dem Eunuchenmetal. Im Gegenteil – er variiert sehr schön mit seiner Stimme, so dass er die jeweilige Stimmung des Songs gut unterstreicht. Nach dem ersten Titel, der dynamischer Heavy Rock in Reinstform ist, fällt das Album leider ein kleines bisschen ab, jedoch ohne langweilig oder gar schlecht zu werden. Mit der Halbballade „The Sky Is Falling“ sorgt man zudem für gute Abwechslung.
Richtig cool ist allerdings die Coverversion von Def Leppards „Mirror Mirror“. Diese kann mit dem Original an fast allen Stellen wunderbar mithalten und passt sogar perfekt an fünfter Stelle stehend in das gesamte Album.

Alles in allem gibt es an diesem Album kaum etwas zu kritisieren, wobei es leider auch nicht wirklich heraus sticht. ICARUS WITCH vermischen auf „Songs For The Lost“ allerlei Anleihen, die ich zwar mangels Wissens nicht beim Namen nenne kann aber schon einmal gehört habe, ohne blind von anderen zu kopieren, sondern würzen das ganze mit eigenen Ideen und kreieren den ein oder anderen Ohrwurm. In einem Dezember, der mit guten Veröffentlichungen geizt, sogar eines der besten Alben in diesem Monat. „Big Fish – Little Pond“-Effekt nennt man das. Die Pädagogik-Vorlesung war also nicht ganz umsonst.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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