Review Goat The Head – Simian Supremacy

  • Label: Tabu
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Death Metal

Vier lustige Jungs aus Norwegen machen – ja richtig – keinen Black sondern Death Metal. Lustig sind die vier in vielerlei Hinsicht, zunächst beachte man das herrlich gestaltete Cover-Artwork. Vier Neandertaler sitzen auf einem Baum und ziehen blutrünstige Grimassen. Als ich es das erste Mal zu sehen bekam war ich sofort hin und weg, finde ich toll. Passend zum Thema brachten GOAT THE HEAD bereits 2006 eine EP auf den Markt, so sollte „Simian Supremacy“ die erste Platte mit voller Länge werden, und das bedeutet immerhin 42 Minuten metallische Musik.

Das erwartete räudige Klangbild bietet sich dann auf „Simian Supremacy“ schließlich aber nicht. Vielmehr sind es Stücke im Mid-Tempo mit viel Groove und fixen Abläufen, als die von mir erhofften brutalen Parts in Richtung Grind. Schade, denn das hätte irgendwie viel mehr zur Abbildung auf dem Frontcover gepasst. Trotz allem stimmt hier der röchelnde aber dennoch tiefe Gesang von Sänger Per Spjøtvold. Der Inhalt dieser CD ist aber (leider) sehr schnell erklärt: Mittelschnelle Stücke mit Betonung auf viel Groove (als Beispiel „Beast Man“) wechseln sich mit etwas schnelleren ab. „Terminal Lesson“ oder der Titelsong „Simian Supremacy“ sind ziemlich das Schnellste das auf diesem Silberling zu finden ist. Negativ fällt dabei ganz einfach auf, dass man sich kaum die Mühe machte um der an und für sich gute Idee (Lordi als Äquivalenz nur in anderen Gefilden) gebührend umzusetzen. Zum Beispiel wären hier sicher etwas „primitivere“ Instrumente hervorragend gewesen, wenn man denn schon diese Thematik seit Bandgründung durchzieht, dann auch richtig.
Hier aber fehlt es irgendwo an dem nötigen Maß Eigenständigkeit und zu allem Überdruss kommt der etwas schlampig gemischte Sound. Meine persönlichen Lichtblicke halten sich arg in Grenzen, nennen möchte ich aber „Mother Horse“. Vielleicht aber auch nur, weil mich der Track sehr stark an Gorefest und deren Sänger Jan-Chris mit dieser äußerst charakteristischen Stimme. „Blood (Armed Evolution)“ fällt im weiteren Verlauf noch positiv auf, aber erneut ist das einzig gelungene Stilmittel Groove und nettes Riffing. Wobei ich mich nicht dazu gezwungen sehe dieses „nett“ noch weiter auszuführen oder gar zu erweitern. GOAT THE HEAD sind nicht die Band meiner Wahl, wenn ich sogenannten Groove-Metal hören möchte, denn da gibt es beileibe andere die ich vorziehen würde. Für die letzte (wenn sie auch noch so gering ausfallen mag) Überraschung sorgt „Heinous Hand“ mit cleanem Gesang. In ordentlicher Stoner-Manier werden die Zeilen vorgetragen was insgesamt einen recht guten Eindruck macht. Was dann aber etwas missfällt ist der Versuch technisch zu wirken. Passt erstens nicht zum Image und zweitens ist der Sound dafür einfach nicht geeignet. Wenn Höhen und Mitten sich untereinander derartig vermischen macht derartiges Gefrickel keinen Spaß, auch wenn es noch so gut gespielt sein mag (was ich ja offensichtlich weder bewerten noch ausmachen kann).

Meine nahezu als Vorfreude verspürte Spannung auf „Simian Supremacy“ war schnell verflogen. Bedauerlicherweise, denn mit dem absichtlich aufgebauten Image und denn doch immer wieder hervor blitzenden Leistungen an den Instrumenten wäre so vieles möglich gewesen. Klar, Neandertaler-Metal wäre nicht jedermanns Sache, aber hey, etwas mehr Brutalität und räudige Songs hätten dem Ganzen nicht geschadet. So aber haben es GOAT THE HEAD nicht geschafft aus der riesigen Masse an Death Metal Bands hervorzutreten, aber die Band ist noch jung und das hier ist erst die erste LP. Hoffentlich legen die Jungs noch kräftig nach, Potenzial sollte vorhanden sein.

Wertung: 6 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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