Jaja, richtig gehört, das Album der jungen Finnen hört auf den ach so umstrittenen Titel „Untrue“. Alle hartgesottene Metaller seien vorgewarnt, THE MACHETE bringen eine frische Mischung aus Thrash Metal und (Melodic) Death Metal an den Start. Manch einem stehen spätestens hier sämtliche Nackenhaare zu Berge, der Angstschweiß wirft auf der Stirn Perlen, aber ich gebe Entwarnung – allzu schlimm wird es nicht! Denn obwohl erst 2003 in das Metal-Geschäft eingestiegen stellt das nun zweite LP-Album ein durchaus interessantes Album dar, wenngleich es auch Punkte gibt, die nur wenig überzeugen können.
Ja, „Human Being Human“ legt einen sehr interessant klingenden Grundstein zu dieser CD, wenngleich ich mit den ersten paar Takten leider feststellen muss, dass der Mix der CD etwas dürftig ausgefallen ist. Hoffentlich liegt das an meiner Promo CD, wenn nicht wäre es ein deutlicher Minus-Punkt. Vor allem die Tiefen und Mitten neigen dazu zu verzerren, das Klangbild macht den Eindruck, als wären sämtliche Regler auf Anschlag – Clipping ohne Ende.Sieht man davon aber ab, erhält man ein flottes Bild aus vielen verschiedenen Einflüssen. Groovige Thrash Teile als stammen sie aus Tom Arayas besten Zeiten und kurz darauf folgen melodischere Parts, die teilweise an Bands wie z.B. frühe Shadows Fall oder Ill Nino. Trotz alledem, mein zu Beginn gefälltes Urteil bezüglich Thrash Metal bleibt bestehen. „Shatters“ sorgt schließlich dafür, dass selbst das Stichwort Melodic Death Metal nicht ganz ohne Nutzen bleiben muss. Eine schöne Nummer komplettiert das sehr abwechslungsreiche Bild von THE MACHETE. Im selben Atemzug aber eine Schrecksekunde: Am cleanen Gesang von Tuomo kann man zwar nichts aussetzen, aber passen tut das zum Song ungefähr so gut wie rohes Ei zu rohem Faschierten (Franzosen in Ehren, aber als ich das essen musste wurde mir speiübel!). Der Song endet in dem eher belanglosen cleanen und übertriebenen Gesang und offenbart sodann die Stärke der Interpreten. Schneller riffbetonter (Groove-) Thrash Metal. Meine Eigenkreation klingt nicht schön, beschreibt das Gehörte aber sehr treffend wie ich finde. Es gibt allerdings zwei Songs auf der Scheibe, die mich doch schwer beeindrucken, da es einfach unverschont auf die Zwölf gibt, und bei „Ready For Blood“ sind die harten Riffs und Growls gut mit cleanem Gesang erweitert worden. Im Gegensatz zu vorhin funktioniert dieses Konzept hier gut und das zu hören macht durchaus Spaß.„Back For More“ schließt sich dem erfreulichen Trend an, eingeleitet von „Cowbells“ breitet sich ein Mid-Tempo Song mit Hymnen-Potenzial zur Gänze aus. Schöne Abläufe und Riffs und dazu der auch dieses mal sehr passende Gesang komplettieren das Bild. Leider sind sich THE MACHETE offenbar noch nicht ganz darüber im Klaren, welche Richtung sie denn nun wirklich verfolgen wollen. Härtere Stück wie die eben gehörten oder das folgende „Craving“ stehen ihnen wirklich gut zu Gesicht, hingegen sind Songs wie „Ignorance“ oder das Outro „Lie Agreed Upon“ eher unpassend und vermitteln einen unrunden Eindruck.
Ein, zwei Kracher mehr auf „Untrue“ wie man sie im Mittelteil der CD zu hören bekommt und ich wäre deutlich glücklicher. So aber zwingen mich die schlechte Produktion und die teilweise einfallslos wirkenden Song-Fragmente die einem immer wieder begegnen dazu, hier nur eine mittelmäßige Wertung abzugeben. Trotzdem fälle ich ein positives Urteil, denn so einige Stück beinhalten jede Menge guter Ideen. Weniger ist oft mehr, so sind es für mich die allzu ruhig ausgefallenen Stücke, die das Gesamtbild stören – weniger davon und bitte mehr von den schnellen Thrash-Stücken!
Wertung: 6.5 / 10