Review The Sorrow – Blessings From The Blackened Sky

Metalcore. Eine Bezeichnung, die jeden Metaller anfangs ein wenig zurückschrecken lässt. Denn unter allen Genres genießt der Metalcore die kleinste Reputation und wird meistens mit Einfallslosigkeit abgestempelt. Bekannte Bands, wie zum Beispiel Trivium, besinnen sich auf ihre Wurzeln zurück. Daher erscheint es doppelt schwer in einem Genre zu bestehen, das sowohl als ideenlos verschrien und auch gerade dabei ist in der Versenkung zu verschwinden. Mal sehen wie sich das Debüt dieser Nachwuchsmetaller schlägt.

Dass Österreich nicht gerade das Land der großen Metalbands ist, dürfte wohl klar sein. Doch THE SORROW bieten eine ordentliche Portion Aggressivität. Schon das Anfangspacket „Elegy/The Dagger Thrust“, die einen Song bilden, schraubt einem jedes Mal die Rübe ab. Das Tempo ist eher im Mittelfeld, allerdings groovt sich der Song ins Ohr und weist ein paar schöne Melodien auf. Auch „Death From A Lover´s Hand“ setzt mehr auf Eingängigkeit als auf Tempo. Doch das stört nicht weiter.

Dennoch weist auch „Blessings From A Blackened Sky“ einige Längen auf. Track 8 und 9 zeigen keine wirklichen Neuerungen und keine neuen Ideen. So werden die Songs schnell langweilig. Ebenfalls verzichtet der Vierer fast gänzlich auf Gitarrensoli. Stilistisch gesehen bieten THE SORROW nichts Neues. Dennoch wirkt die Platte frisch und ungezwungen. Die Shouts hauen ordentlich rein, doch Sänger Mätze sollte noch an wenig an den cleanen Vocals arbeiten. Die wirken meist sehr leb- und gefühllos. Ebenfalls überspielt die Band ihre Wurzeln nicht, sondern legt sie offen dar und vermischt dies noch mit eigenen Ideen. So findet sich neben Melodiebögen schwedischen Deathmetals auch die ein oder andere Melodie von Iron Maiden. Dennoch schwingt der Gedanke „schön mal gehört“ immer wieder mit. Doch dass es in die Richtung von Killswitch Engage und Co. geht, war eh zu erahnen.

Eine wahre Perle offenbart sich mit Song Nummer 4 „Knights Of Doom“. Dieser prescht ordentlich nach vorne und wirkt sehr düster. Der Gesang ist unheimlich stark und druckvoll, auch der Gitarrist zeigt hier sein ganzes Potenzial. Der unbetitelte Track 5 ist nichts anderes als eine Einleitung zu „Numbers Of Failure“. Diesen „Gag“ haben sich die Burschen wohl bei den Kollegen von Killswitch Engage abgeschaut. Was so eine Einleitung als einzelner Track bringen mag, verstehe ich bis heute nicht. „Saviour Welcome Home“ besitzt ebenfalls ein 1-minütiges Intro im Stile dieses unbetitelten Tracks. Und das stört doch Beileibe nicht. Innerhalb kürzester Zeit mausert sich der Track zum wahren Metalcore-Epos und bringt es auf eine Laufzeit von über 7 Minuten. Ein wirklich gelungenes Finale.

Das Debüt der Vorarlberger haut ordentlich rein. Auch nach dem zehnten Mal hören, beschert die Scheibe den ein oder anderen Nackenbruch. Zwar ist man von Innovation á la Killswitch Engage noch Meilen entfernt, da zu oft der Gedanke „schon gehört“ mitschwingt und Mätze müsste vor allem an seinen cleanen Vocals arbeiten. Ebenfalls wären ein paar mehr Tempowechsel erfreulich, um die Dynamik der Songs noch zu erhöhen. Ansonsten gibt es an „Blessings From A Blackened Sky“ nichts auszusetzen.

Redakteur: Michael Burger

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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