Review Desaster – 666 – Satans Soldiers Syndicate

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Thrash Metal

Himmel, Horst und Hodensack! DESASTER rumpeln mit ihrem sechsten Album „666 – Satans Soldiers Syndicate“ daher und lassen damit keinen Stein auf dem anderen. Fast zwanzig Jahre lärmen die Koblenzer nun bereits und auch wenn sie inzwischen bei Metal Blade untergekommen sind, sind sie musikalisch weiterhin ganz tief im Underground verwurzelt.

Auch wenn die Scheibe mit einem kleinen düsteren Bombastintro eingeläutet wird, muss man sich keine Sorgen machen, denn DESASTER sind musikalisch noch lange nicht im 21. Jahrhundert angekommen, und das ist in diesem Fall wirklich absolut positiv zu verstehen. Roh, ungeschliffen und völlig trendfrei legt der Titeltrack „Satan’s Soldiers Syndicate „ ab Sekunde 1 los und zwingt mit messerscharfen, infernalischen Riffs gleichermaßen Langhaarige, Glatzköpfe und Kopflose gleichermaßen zum pausenlosen Headbangen. Dazu wird nicht nur stumpf geprügelt, Tormentor am Schlagzeug wechselt oft seinen Rhythmus… Klar, natürlich wird hier auch stumpf geprügelt, das macht auch ebenso viel Spaß wie die brachialen Midtempo-Parts. Freude kommt jedenfalls allzu oft auf, wenn wie bei „Angel Extermination“ erst volles Rohr drauf losgethrasht wird, das Tempo fast komplett gedrosselt wird und von null auf gleich ein wahnsinniges Solo einsetzt. Einfach herrlich. „Razor Ritual“ ist ebenso großartig, der Doompart in der Mitte lässt das folgende noch brutaler wirken.

Satanic schreit, kotzt und wütet sich dazu aggressiv durch das Liedgut. Und wie sollte man einem lieblichen Aufruf wie „Bang your fucking head for the master in hell, break your fucking neck!!!“ („Hellbangers“) in Verbindung mit diesen Klängen auch widerstehen können? Prominente Gäste haben sich DESASTER auch noch ins Studio geladen, Melechesh-Axtmann Ashmedi etwa rifft bei „Angel Extermination“ mit (ob er auch bei „Fate Forever Flesh“ ein wenig mithalf?) und „Tyrannizer“ wird gar an zwei Gastsänger übergeben. Musikalisch setzt das Stück schon mal voll auf Black Metal-Stimmung, Proscriptor von Absu keift dazu ins Mikro und Primordial-Frontmann A.A. Nemtheanga bringt zur DESASTER-Abwechslung mal seinen bekannten leidenden Gesang mit ein.

Auch wenn die CD gerade mal mit Mühe und Not 37 Minuten Spielzeit überschreitet – „666 – Satans Soldiers Syndicate“ macht von vorne bis hinten mächtig Spaß. Eine herrlich rotzige Scheibe, klingt wie originaler Dreck der Hölle (perfekt passend eben) und rockt ohne Kompromisse. Der Schwarzmetall-Anteil ist hier übrigens noch ein klein wenig größer als bisher und kommt vor allem in den langsameren Stellen dämonisch zur Geltung. Anhänger der alten Schule warten eh schon sehnsüchtig darauf, greifen spätestens jetzt zu oder… naja, sind eben blöd.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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