ARKHON INFAUSTUS ist eine Pariser Band, welche schon länger ihr Unwesen treibt und auch Vielen bekannt sein dürfte. Wenn nicht durch ihre bisherigen Veröffentlichungen, dann durch das viele Touren durch unsere Breitengrade mit Bands wie Vader, Deice, Belphegor oder sogar Mortician. Dass man in diesem Falle keinen Power Metal mit Eunuchengesang geboten bekommt, kann sich jeder selbst ausmalen. Ähnlich wie die Musik auf „Orthodoxyn“, ist auch dieses Review kein einfaches Unterfangen. Wie man an solch komplexes Material rangeht, dafür gibt es keine Bedienungsanleitung und so fühle ich mich wie ein Blinder der nach Wörtern tappt um die Sixtinische Kapelle zu beschreiben.
Mit diesem Meisterwerk ist „Orthodoxyn“ natürlich nicht zu vergleichen. Vielmehr ist Extreme Metal die einfachste Beschreibung für den Sound ARKHON INFAUSTUS’. Da dies jedoch ein recht vager Begriff ist, sei gesagt, dass es sich hier hauptsächlich um eine sehr hypnotische Form von Blackened Death Metal handelt. Einen sehr eigenen Sound haben sich die Franzosen hier zusammen gebraut. Sehr hypnotische Gitarrenläufe, da etwas atonal und immer wieder kehrend, treffen auf böses Death/Black Metalgewichse. Das recht basslastige Klangbild trägt sein übriges dazu bei, den Hörer in einen tiefen Sog zu ziehen und ihn nicht mehr frei zu geben. Als Beispiel sei hier das gemächliche „La Particule De Dieu“ genannt. Zu guter letzt addiere man noch eine kräftige Schlagseite Immolation welche wirklich das gesamte Album über präsent ist. Um es ganz einfach zu machen, könnte man „Orthodoxyn“ auch als Immolations „Close To A World Below“ auf Black Metal, mit einer Prise typisch französischer Eigenheit bezeichnen. Dies wäre AKHON INFAUSTUS’ Arbeit aber Unrecht getan. Die Pariser haben ein tolles Stück Musik kreiert und heben sich von dem ganzen Einheitsbrei, der die Metalwelt überschwemmt, deutlich ab. Man hat endlich wieder das Gefühl, extremen Metal mit Tiefe und Substanz zu hören, ob man es nun mag oder nicht.
Das Artwork ist sehr schlicht gehalten, passt jedoch zum Konzept der Band und auch zur Musik. Ein plattes Gorecover oder unzählige umgedrehte Kreuze würden schlicht nicht passen. Ich kann dieses Album nicht jedem empfehlen, aber wer dazu bereit ist sich auf „Orthodoxyn“ einzulassen, wird sicherlich seine Freude dran haben.
Wertung: 8.5 / 10