Mit “Aerolithe” liegt mir der bereits sechste Release der Finnen vor. Allerdings habe ich noch nie etwas von diesem Sextett gehört. Ursprünglich stammt FALL OF THE LEAFE aus dem Melodic Death Metal – Bereich. Allerdings brachte das nicht den gewünschten Erfolg und so orientiert man sich jetzt am Mainstream, und so geht das Wörtchen „Metal“ komplett unter. Zwar steht auf meinen Zettel, dass die Band eine Progressive Metal – Band ist, doch – wie schon gesagt – höre ich hier keinen Metal; und progressiv ist „Aerolithe“ gar nicht. Was bleibt ist ein unkonventioneller Mischmasch aus REM und Nirvana mit Keyboard. Also so gar nicht meine Musik.
Die Platte als Gesamtes würde ich als „easy listening“ bezeichnen. Gut für Zwischendurch, doch auf lange Sicht kann das Werk gar nicht überzeugen. Zu oft kommt dasselbe Riff vor, zu oft wiederholt sich die Struktur. Alles, was irgendwie Erfolg hat, wird kopiert und tausend Mal wieder verwendet. So sticht auch kein einziger Song heraus; bis auf den Opener „Opening“. Der glänzt durch ein klangvolles Keyboard, rhythmische Breaks und einen schönen Melodiebogen. Ansonsten spielt das Werk vor sich hin, ohne irgendwelche Höhepunkte oder besondere Akzente zu setzen.
Musikalisch gibt es nicht viel auszusetzen, da die Finnen auf eine breite Gitarrenwand setzen, die zusätzlich von Bass und Schlagzeug unterstützt werden. Das Keyboard ist sekundär, zwar ist es immer da, aber spielt sich so gut wie nie in den Vordergrund. Ein paar Mal wirkt es ein wenig übersteuert, was aber eher an der Produktion liegt.
Frontshouter Tuominen versteht die Sangeskunst; und das ist das Einzige an der Platte, was überzeugt. Er beschränkt sich nicht nur auf die cleanen Vocals, sondern vermag es auch durchaus zu shouten und tief zu singen. Die Stimme wirkt sehr stark und hat einen sehr speziellen Touch. Die Stimme ist angenehm anzuhören und sehr wandlungsfähig.
Das hohe Potenzial, das in der Truppe steckt, konnten sie leider nicht auf CD bannen. Daher spielt die Platte vor sich hin, ohne wirklich zu begeistern. Der Hintergedanke „das habe ich doch schon gehört“ lässt sich nicht aus dem Kopf schlagen. Nach gut 40 Minuten Spielzeit ist die Erkenntnis: „Aerolithe“ ist kein wirklich gelungenes Album. Neben der ziemlich guten Produktion, kann nur der Frontmann überzeugen. Doch das ist leider zu wenig.Für mich sind FALL OF THE LEAFE keine fallenden Blätter, die im Wind segeln und einen schönen Moment nach dem anderen herzaubern, sondern eher Fallobst: Es fällt schnell und fault vor sich hin.
Redakteur: Michael Burger
Wertung: 5 / 10