Der französische Hexenhammer schlug anno 2006 zum wiederholten Male zu. MALLEUS MALEFICARUM, vielen sicherlich ein Begriff, lieferten mit „Nothing Left To Fight For“ ihr drittes Album ab. Karg die Gestaltung des Booklets, karg ist sie auch an Seiten gehalten. Dennoch wirkt das Trio leicht erhaben auf selbigen, man entwickelt alleine dadurch Interesse an diesem Album.
Von Anfang an wird „Nothing Left To Fight For“ jeden überraschen, der die bisherigen Ergebnisse der Musikkunst der Franzosen kennt. Erfrischend unverbraucht und zugleich doch sehr routiniert, die eigenen Fähigkeiten gut in Szene gesetzt, gehen MALLEUS MALEFICARUM zu Werke. Das Ergebnis tönt schwermütig und zielstrebig, es ist atmosphärisch und recht modern. Tamas krächzt nicht übertrieben, er singt rau und krächzend angehaucht, klingt damit sogar recht eigenständig, was erfreut. Ganz besonders hervorragend ist die Saitenarbeit; die Riffings betonen alle die Stimmung, verfeinern sie und ändern sie leicht nach Bedarf ab. Wirklich famos wird so Stimmung erzeugt, die ab und zu eingespielten, elektronischen Passagen tragen das Ihre dazu bei, was die Erschaffung einer guten Melange zur Folge hat.
Diabolisch beherrscht singt Tamas zum Auftakt in „Delivrance“, welches generell einen feinen Beginn darstellt. Langsam und schleppend kriechen die Gitarren vorwärts, setzen dabei aber auch stark auf imposantes Auftreten und treiben das Stück an. Ohnehin bemühen sich die Franzosen, die verschiedenen Tempomöglichkeiten in schöner Regelmäßigkeit zu variieren. Genauso gerne nutzen sie das Zurückstellen der Instrumente, also das Hervorheben des Gesanges, als Stilmittel, was nicht verkehrt ist. Denn Tamas krächzt atmosphärisch und sicher, weiß mit seiner Art zu gefallen. Dennoch muss man bei solchen Krachern wie „Le Vice Comme Volontè“ einfach anerkennen, dass die Stärke des Trios die Uptempo-Stampfer sind. Hier wüten und holzen MALLEUS MALEFICARUM alles nieder, hinterlassen ein verwüstetes Bild und besinnen sich am Ende auf ihre Tat, um erneut loszuschlagen. Da ist es wirklich bedauerlich, dass die Franzosen nicht durchgehend so hohes Niveau bieten, sondern ab und an auch ein kleines Tief in Sachen Kreativität aufweisen.
Die Franzosen haben ein solides, eigenständiges und frisches Werk veröffentlicht, „Nothing Left To Fight For“ kann sich wirklich hören lassen. Eine Vielzahl von thronenden, famosen Melodien wird dem Auditorium offeriert, klagen kann man da wirklich nicht. Verbesserungsmöglichkeiten gibt es freilich noch, ob MALLEUS MALEFICARUM diese noch vornehmen können / werden, bleibt zwar sehr fraglich, aber für ein kurzweiliges Vergnügen reicht es ja auch heute schon.
Wertung: 7 / 10