Review Annihilator – Metal

„Das coolste Gitarrenalbum aller Zeiten“ wollte Jeff Waters aufnehmen, selbstbewusst und siegessicher wurde die Scheibe dann auch noch mit „Metal“ betitelt und schlicht-prägnantem Artwork veredelt. War ANNIHILATOR doch auch bisher schon mehr oder weniger „Jeff Waters“ mit Gästen, kann man das auch „Metal“ so sehr behaupten wie noch nie zuvor. Insgesamt neun Gitarristen aus namhaften Gruppierungen wie Arch Enemy, Nevermore, Children Of Bodom oder The Haunted konnte Waters um sich scharren, damit sie ihren Teil zu diesem Werk liefern konnten und in jeweils einem Lied ihre Saitenkünste zum besten geben.

Trotzdem ist „Metal“ kein wilder Stilmix geworden, sondern ein recht typisches ANNIHILATOR-Album mit zehn Liedern zwischen Speed, Thrash und Heavy Metal. Schon der Opener „Clown Parade“ ist wirklich gelungen und überrascht mit einem melodischen Refrain und bietet gewohnt feine Riffs, „Downright Dominate“ kracht ordentlich und bietet gar ein Soliduell zwischen Waters und Bodomskind Laiho und der Rausschmeißer „Chasing The High“ geht in die vollen und knallt reihenweise geile Riffs, Blastbeats und massig Abwechslung vor den Latz. Auch zwischen dem ersten und letzten Song gibt es ordentlich hochklassigen Stoff für den Freund des melodischen Thrash Metal, wobei auch nicht alles glänzt, was Metal ist.
„Couple Suicide“ hätte das Highlight des Albums werden können: Es ist ein hochmelodischer, fröhlicher und saucooler Rocker mit Danko Jones am Mikrophon, den so wohl niemand erwartet hätte und der auch noch überaus poppig daherkommt. Wäre da nur nicht Angela Gossow (Arch Enemy), die ab und an ihre Growls einstreut und damit das ganze Lied aus dem Gleichgewicht bringt, es passt einfach absolut nicht dazu. Wenn man sie schon einsetzt, dann doch bitte auch so, dass es passt und nicht nur einfach, damit sie auch dabei ist. So ist der Höhepunkt eindeutig das achtminütige „Haunted“, das bereits direkt von Beginn an ohne Ende rifft und knallt und nach über einer Minute mit Einsetzen des Gesangs noch mehr Power erhält und zwischendrin auch noch mit Hardcore-Shouts hantiert. Ein Lied, das absolutes Klassikerpotential besitzt.

Ein richtig gutes „Metal“-Album bekommt man hier zweifellos, leider aber kommt es nicht ohne Mängel und Kritikpunkte aus. Außerdem, die Liste der Gastmusiker ist natürlich beeindruckend, aber man muss dabei auch sehen, dass etwa die Auftritte von Jesper Strömblad oder Willie Adler gerade mal gute 15 Sekunden dauern. Für Jeff Waters ist es natürlich schön, derart viele Szenegrößen auf dem Album verewigt zu haben, aber wenn man schon derart die Promotion auf diese Beiträge auslegt, hätte man da auch noch mehr rausholen können, vor allem auch, da man viele der Gäste wohl gar nicht erkennen würde, wenn man es nicht vor dem Hören weiß.
Trotz allem, „Metal“ macht überaus Spaß und ist ein erfrischendes Album voller Melodien, Riffs und Gesängen, die man sich gerne immer wieder anhören kann. Auch wenn es nicht das „coolste Gitarrenalbum aller Zeiten“ ist.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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