Review Blood Tsunami – Thrash Metal

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Thrash Metal

Gewagt, gewagt! Das eigene Debütalbum gleich „Thrash Metal“ zu betiteln, zeugt von einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein. Solches strahlen BLOOD TSUNAMI auf den Promofotos auch aus. Blutjung und hungrig sehen sie aus, nur ein Gesicht scheint älter und vertraut. Da tummelt sich doch wirklich Bard G. „Faust“ Eithun, eine Drumkoryphäe der norwegischen Black Metal-Szene, unter den restlichen Bandmitgliedern. Und dort wo der Exknacki mitspielt, muss doch eigentlich auch gute Musik herauskommen, dachte ich mir. Das dachte sich sicherlich auch Candlelight Records, doch von Namedropping keine Spur, hier geht es nur um BLOOD TSUNAMI und ihre Mucke. Ein Blick auf das Cover sorgt schon mal für etwas Erheiterung. Hier lassen definitiv Manowar grüßen, halt nur noch etwas blutiger und in Thrash Metal-Version.

Musikalisch geht es dann so gewöhnlich thrashig los, dass sich die Frage nach dem „Wieso“ des Albumtitels nicht mehr stellt. Ich nehme es gleich vorweg: hier bekommt der Hörer satte 42 Minuten Thrash Metal der etwas älteren Schule geboten, ohne wenn und aber. Faust trommelt sich recht eindimensional, wenn auch songdienlich durch die Stücke und auch ansonsten sucht man Überraschungen vergebens. Jedoch liegen die Besonderheiten hier im Detail. Sei es der „Altherrenmetal“-Part aus „Rampage Of Revenge“, die Slayerhuldigung „Torn Apart“ oder das zehnminütige Instrumental „Godbeater“, jedes mal wenn die Musik ins nirgendwo abzudriften droht wird man von irgendetwas wieder zurückgeholt. Besonders das Instrumental weiß zu gefallen, so werden hier wirklich schöne Soli geboten, der Song klingt teilweise herrlich stonig und sogar ein bisschen Mastodon-Feeling kommt hier und da auf. Ansonsten läuft „Thrash Metal“ doch öfters Gefahr etwas eintönig und regelrecht „trocken“ zu klingen. Es gibt fast keine Breaks, die Scheibe besteht nur aus Riffs, einigen eingestreuten Soli und das Meiste hat man schon irgendwo mal gehört. Zudem klingt Sänger Pete Evil wie die weibliche Version von Angela Gossow, und das bedeutet für mich nichts Positives.

Ein Anspieltip ist hier schnell gefunden, so sticht für mich doch ganz klar „Infernal Final Charge“ aus den acht Songs hervor. Hier stimmt das Gesamtpaket einfach; klasse Gitarrenspiel, ein außergewöhnlicher Refrain und ein toller Soloteil lassen bei diesem Stück jedes mal aufhorchen. Freunde von Thrash Metal-Klängen sollten hier definitiv reinhören, es dürfte durchaus gefallen. Für das nächste Album erwarte ich allerdings eine deutliche Steigerung im Bezug auf abwechslungsreiches Songwriting, denn Potential hat BLOOD TSUNAMI zu genüge.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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