„The Battle Begins“ heißt das Debütalbum von FIMBULTHIER, die beim jungen deutschen Label Trollzorn / SMP Records unter Vertrag stehen. Dieses hat sich mit einer Hand voll ausgesuchten Newcomern im zur Zeit stark wachsenden Pagan / Viking Metal schon einen exzellenten Namen gemacht, so dass ich auf dieses Album natürlich ebenfalls sehr gespannt war. Hier sei erwähnt, dass die Aufmachung sich wirklich wie schon von den vorhergehenden Trollzorn-Releases her sehen lassen kann und auch den Vergleich mit den großen Metallabels nicht scheuen muss, denn Booklet und CD-Cover sind liebevoll und stimmig gestaltet.
FIMBULTHIER ist die Urgottheit in der germanischen Mythologie, welche keinen Ursprung hat und ebenso wie der ewige Abgrund Ginnungagap schon immer existiert. Soviel zum heidnischen Ursprung des Bandnamens, hinter dem man problemlos die zigste Falkenbach-, Korpiklaani- oder Thyrfing-Kopie vermuten könnte, doch entgegen der genretypischen Konventionen orientiert man sich weniger am Black Metal, sondern viel eher am riffbetonten melodischen Death Metal. Schon nach einem relativ langen Prolog erkennt man die musikalische Marschrichtung beim achtminütigen „Blinded By Hypocrisy“, welches weder sonderlich weich noch übermäßig hart angesiedelt ist. Hier und da sind Blastpassagen eingebaut, das Tempo hält man erfreulich hoch, der Gesang erscheint variabel und nicht zuletzt dank einer ausgewogenen Produktion muss man der Band erstmal ein großes Lob aussprechen. Nur wenige so junge Bands schaffen es, acht Minuten so schnell vergehen zu lassen und abwechslungsreich zu gestalten. Die Melodiebögen des Quartetts gehen gut ins Ohr, wirken nicht künstlich auf „evil“ getrimmt, sondern verbreiten sogar richtig gute Stimmung. Ich bin sogar am Überlegen, ob es – das von vielen Metallern nicht ganz so gerne gehörte Wort „fröhlich“ – an vielen Stellen gut trifft.
Nach dem dritten richtigen Lied scheinen sich manche Passagen allerdings zu wiederholen und manchmal totzulaufen. Das soll im Großen und Ganzen auch die einzige Kritik am Album sein, denn jedes Lied für sich genommen ist richtig gut geworden, einzig über die gesamte Länge stellt dies ein Defizit dar. Umso auflockernder ist da ein Stück wie „With Fire And Claws“, welches um einiges schleppender ausfällt als der Rest des Albums. Von den übrigen Stücken sticht keines wirklich hervor. Deshalb ist ein Blick auf das lyrische Konzept umso sinnvoller, welches sich zwar im genretypischen Rahmen befindet und die Geschichte eines Kriegers erzählt, aber in sich sehr geschlossen und kompakt ausfällt. Nach einem kleinen Studium der Texte kann man auf die junge Band durchaus stolz sein, die es geschafft hat mit „The Battle Begins…“ sogar eine Art überzeugendes Konzeptalbum als Debüt abzuliefern.
FIMBULTHIER sind ein weiterer Beweis dafür, dass guter heidnischer Metal nicht nur aus Skandinavien kommt. Ich schreibe hier bewusst „gut“ und nicht „sehr gut“, denn hierfür fehlen noch an manchen Stellen kleinere Ideen um das ganze perfekt zu machen. Trotzdem klingt die Band auf „The Battle Begins“ erfreulich unverbraucht, obwohl man weder große Experimente macht geschweige denn einen neuen Stil kreiert, und lassen wie gesagt nur wenig anbrennen.
Wertung: 8 / 10