Hinter dem Pseudonym Godslayer verbirgt sich Narqath, seines Zeichens bei Azaghal tätig und Mastermind von Wyrd. SVARTKRAFT selbst fristet in Relation gesetzt derzeit noch eher ein Schattendasein. Grundsätzlich fragt man sich erst einmal, wie Vassago bitteschön soviel Zeit für verschiedenste Projekte aufbringen kann und ob jene auch gut sind und nicht unter Ideenarmut leiden. Da den oben aufgeführten anderen Projekten aber Wohlwollen seitens der Hörerschar entgegenschlägt, geht man in positiver Erwartung an das Lauschen von „II: The Twilight Void“ heran.
Die ganz großen Einfälle scheint der Finne für dieses Album zumindest anfangs auch nicht gehabt zu haben, sondern er bietet vielmehr das, was man von ihm von anderen Projekten kennt. Die Riffs bewegen sich die ersten zwei Stücke über grob auf einer Linie, der Gesang variiert, wie man das von ihm kennt, kaum. Das wäre nicht weiter schlimm, doch „II: The Twilight Void“ brilliert mit diesem kargen Einsatz nicht wirklich, die Musik beeindruckt den Hörer nicht und hinterlässt kaum erinnerungswürdige Momente. „Hours of Ruin Carved In Flesh“ sticht da glücklicherweise hervor, das Lied ist facettenreicher aufgebaut und besitzt eine richtig gute Melodie, zu der sich der Hörer auch mitziehen lässt. Zudem ist der Gesang emotionaler, was aus „Hours of Ruin Carved In Flesh“ einen wirklich hörenswerten Track macht. Nun geht man also schon eher frohen Mutes an die folgende, zweite Hälfte des Albums heran. „The Lurker“ nimmt da wohl eher die klassische Rolle des Dämpfers der Hoffnung ein. Die Melodien klingen fast genau so wie welche von Wyrd. Nur eben schneller heruntergespielt, was der Musik die Mystik nimmt, diese aber mit keinerlei anderem Adäquatem ersetzt.
Denkt man sich bei „Across the Nightmare Seas“ einmal den Gesang weg, so hat man ein Lied vor sich, welches sich nicht durch besondere Black Metal-Eigenschaften auszeichnen kann. Zwar klingt Nummer Fünf des Werkes von SVARTKRAFT nicht verkehrt, das war es aber auch schon. „The Lost Art of Necromancy“ bietet außer erdrückendem Gesurre und Geknurre fast nichts, man hat geistig schon längst abgeschaltet, bevor dann die letzte Minute doch glatt noch Musik geboten wird. Leider nur ein Riff, welches man schon kennt. Halt das Standardriff dieser Veröffentlichung.
Letztendlich muss man dem Finnen zwar zugestehen, hier keinen Totalausfall aufgeboten zu haben, dafür aber auch kein Lied, welches durch besondere Klasse aus dem Rahmen fällt. „II: The Twilight Void“ ist schlicht Durchschnitt und vielleicht etwas für den ein oder anderen Durchlauf. Denn hier und da findet sich ja ein Riff, welches gar nicht so schlecht tönt. Bleibt also nur zu schauen, was Godslayer Vassago mit seinen zwei bekanntesten Projekten komponiert, damit wird man vermutlich eher zufrieden gestellt werden. Um noch einmal die Einleitung aufzugreifen: Anscheinend gehen auch Narqath mal die hochwertigen Ideen aus.
Wertung: 5.5 / 10