Review Zuul FX – Live Free Or Die

Schon ein Blick auf die Tracklist deutet es an: Bei Liednamen wie „Here Is Pure Hatred“, „Hate Me Bastard!!!“ oder „Fuck Them All!!!“ gibt es allzu großzügig aufs Maul. Schon ihr erstes Album “By The Cross” schlug mächtig ein, und nun legen die vier Franzosen von ZUUL FX um den ehemaligen No Return-Frotner Steve “ZUUL” ihr Zweitwerk nach. Musikalisch werden zwar keine innovativen Wege gefahren, das hat ihr Mix aus Neo-Thrash, Industrial und New Metal aber auch gar nicht nötig. Wer denkt, in diesem Metier hausen keine viel versprechenden neuen Bands mehr, sollte sich bei unseren westlichen Nachbarn mal ein wenig genauer umsehen.

„Here Is Pure Hatred“ leitet den Reigen ein und entfesselt nach einer knappen Minute den puren Hass in Form von schweren Riffs, treibenden Drums und einem zerstörerischen Moshpit-Feeling. Dazu mischen ZUUL FX Melodien, ein paar Breaks und einen zwischen aggressiv und klar agierendem Sänger. Jener ist zwar nicht der beste seiner Zunft, wie er aber zum Beispiel beim überraschend atmosphärischen „French Kisses“ – meinem Favoriten des Albums – aber beweist, kann er durchaus emotional singen wie auch bösartig schreien und erinnert dabei nicht selten an bekannte Sangesbarden wie Corey Taylor, Jonathan Davis und Dez Fafara.
Der häufige Stimmenwechsel und das häufige Einflechten von eingängigen Stellen und zahlreichen Melodien macht dann auch einen großen Pluspunkt des Albums aus, es ist nicht durchgehend brachial und wütend, sondern häufig melodisch, dabei aber nie zu lahm. Die Abwechslung kommt definitiv nicht zu kurz, neben Modern Metal-Prügeln wie „Fight For The Cause“ mit eingängigem Refrain und „Nobody Knows“ mit teils alternativrockigen Gitarrentönen stehen zwischendrin Überraschungen wie „Honey“, das schon beinahe als lethargische Doom-Nummer durchgeht.

41 Minuten lang zeigen ZUUL FX, dass es im Modern Metal-Bereich noch viel Spielraum gibt, auch ohne gänzlich neue Elemente einzubauen. Je eine Priese Fear Factory, Slipknot und Machine Head kann man hier durchaus bestätigen, dennoch besitzen die Franzosen eine gewisse eigene Note und nicht zu vergessen einen durchschlagenden und brachialen Sound, womit das ganze umso mehr Spaß macht. Und überhaupt, mit dieser Musikrichtung kann ich im Grunde wenig anfangen, ZUUL FX aber konnten mir von Anfang an Freude bereiten. Da muss also was dran sein. Unbedingt antesten!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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