Review Amon Amarth – The Avenger

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 1999
  • Spielart: Death Metal

Zur Einführung eine Kundenmeinung eines großen Online-Versandhandels:

„Es ist wirklich wahr, nach „Fate of the Norns“ geht es immernoch besser“

Nun gilt es herauszufinden, ob sich dieses etwas fehlgeleitete Zitat auch wirklich bewahrheitet. Lange bevor die 5 Schweden vor breiten Massen in ausverkauften Häusern spielten, schickte man sich im Jahr 1999 an, ein Album zu produzieren, welches seinen eigentlichen Vorgänger „Once Sent From The Golden Hall“ an Brutalität und Schnelligkeit weit übertreffen sollte. Das im Zitat erwähnte Album „Fate of Norns“ erschien fünf Jahre nach „The Avenger“, somit ein Herzliches Willkommen in der Zukunft an den Verfasser.

Da der „Avenger“ nur acht Tracks beinhaltet, können diese auch einzeln behandelt werden. Den Anfang macht hier „Bleed For Ancient Gods“, ein Song der direkt zur Sache kommt und dem Hörer zeigt wo Thors Hammer hängt. Eine schöne Doublebass gepaart mit Johan Hegg, welcher durch einige Growls wie gewohnt Akzente setzt. Ein Solo zum Ende hin und dann endet der Song doch recht abrupt. Zeit um sich auszuruhen bleibt allerdings keine, da als nächstes ein wahrer Bandklassiker aus den Boxen knallt. „The Last With Pagan Blood“ bietet einfach alles, was man von AMON AMARTH erwarten kann. Ein wuchtiger Start mündet in einem schönen Melodiebogen, bevor es dann mit dem Herzschlag richtig zur Sache geht. Wunderbar. „North Sea Storm“ geht da etwas einfacher zu Werke. Der Song ist wie die anderen beim „Avenger“ recht flott bietet das ein oder andere schneidige Riff, schafft es allerdings nicht, wirklich lange in Erinnerung zu bleiben.

Als nächstes folgt der Titeltrack des Albums „Avenger“. Der Song beginnt mit einem leicht epischen Aufbau, bevor es losgeht. Mit einer Spielzeit von knapp sieben Minuten hebt er sich von den anderen ab und auch sonst geht es im Vergleich zu den anderen Songs auf dem Album recht gemächlich zur Sache. Das soll keineswegs heißen, dass es sich gerade beim Titeltrack um Schund handelt, aber der Song passt von seiner Machart ins Gesamtkonzept wie Rainer Calmund und Diätenwahn. Schade dafür geht es aber bei „God, His Son And Holy Whore“, in gewohnter Manier weiter. Das Riffing am Anfang erinnert stark an „The Last With Pagan Blood“, ansonsten wird hier für eine Band, die sich angeblich im Midtempo am wohlsten fühlt, geholzt und geschrieen, dass es eine wahre Freude ist. Auch „Metalwrath“ schlägt in die gleiche Kerbe. Hegg schreit, grunzt und in seiner Machart handelt es sich hierbei sicherlich um einen der härtesten Songs des schwedischen Fünfers. Es folgt ein weiteres Highlight des Albums. „Legend Of A Banished Man“ baut sich episch auf, bevor es dann mit einem stampfenden Rythmus los legt. Die Art und Weise, wie Johann Hegg hier zu Werke geht, ist ganz großes Kino.
Auffälligerweise ähneln auch hier einige Passagen nahezu 1:1 „The Last With Pagan Blood“. Wir kommen schon zum Ende, welches durch „Thor Arise“ eingeleitet wird. Es wäre falsch zu behaupten, dass der Song einem nichts bietet. Allerdings sticht für mich nur das doch recht wuchtige Drumspiel Anderssons hervor. Wer es mag, wird auch hier fündig werden.

Mit einer Spielzeit von 41 Minuten bewegt sich „The Avenger“ in einem guten Rahmen und schafft es in dieser Zeit, den Hörer durch seine Härte und Schnelligkeit in den Bann zu ziehen. Ewas sauer stößt mir auf, dass wie erwähnt in zwei Songs Elemente aus „The Last With Pagan Blood“ zu finden sind. Selbstverständlich mag dort ein schlauer Fuchs behaupten, dass AMON AMARTH ja ohnehin ihren eigenen Sound haben, der sich nun mal oft gleicht. Das ist auch vollkommen richtig, ändert aber nichts daran, dass man gerade bei recht kompakten acht Songs ein wenig mehr Kreativität erwarten kann. Den Songs selber schadet es allerdings nicht und somit bleibt „The Avenger“ ein Werk, das für neue Fans der Band absolut zu empfehlen ist und den langjährigen Anhängern nicht in Ihrer Sammlung fehlen sollte. Nicht mehr und nicht weniger.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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