Splits sind immer so eine Sache für sich. Viele Splits sind einfach ein Zusammenschluss schlechter Bands, die ihre schlechte Musik mit der schlechten Musik anderer zu einer noch viel schlechteren Mixtur machen. Kult wird um diese Scheibchen dann meistens nur aufgrund der Limitierung auf 300 Stück betrieben. Aber auch abgesehen davon scheinen Splits irgendwie den Status einer Black Metal Band anzuheben, weswegen es meist gar nicht so auf die Qualität ankommt. Ich muss hierbei auch direkt an so mache Split-Siebenzöller denken, die bei Ebay von kleinen Labels zu Preisen rausgeworfen werden, dass einem schlecht wird. Aber gut, glücklicherweise gibt es im Black Metal Sektor auch sehr viele gute Bands, die oft auch die ein oder andere sehr gute Split rausbringen. Möglicherweise zählen DARK ARMAGEDDON und THY MAJESTY ja dazu, die ihre Split „United In Hellfire“ über das noch recht kleine Label Nocturnal Empire rausbringen. Sagen wir mal so, die Gestaltung des Artworks und auch der Titel spricht nicht gerade für ein Meisterwerk.
DARK ARMAGEDDON eröffnen die Show mit ihrer Hälfte, der Opener „Das Jüngste Gericht“ legt ohne nerviges Intro gleich los. Pluspunkt, mit saubilligen Intros auf derartigen Platten kann man schonmal viel kaputtmachen. Sehr melodisch und atmosphärisch geht es zur Sache, auch die Produktion spricht für die Truppe. Das Riffing ist recht abwechslungsreich, wenn auch nicht überdurschnittlich durchdacht, monoton wäre aber auch der falsche Ausdruck. Trotzdem gefällt dieser erste Song schonmal sehr gut und verwirft ein wenig das schlechte Bild, das man durch die Optik zuvor gewonnen hat. Insgesamt schaffen es DARK ARMAGEDDON durchweg zu überzeugen, können die gute Linie meist halten, jedoch nicht immer. Hin und wieder wird das Gebolze etwas zu seicht, doch alles in allem gefallen die ersten 22 Minuten recht gut. Da ist man gespannt, was die zweite Band zu bieten hat. THY MAJESTY schlagen eine etwas brutalere Richtung ein, die Produktion ist für die Musik auch recht passend. Leider kann man dem Booklet kein wirkliches Line-Up entnehmen, dem Klang nach nehme ich allerdings schwer an, dass es sich um eine Drummachine handelt. Diese zweite Hälfte setzt hin und wieder auch auf etwas black’n’rolligere Parts und erinnert mich sogar an Darkthrone. Hier und da sind auch sehr interessante und gut harmonisch fein durchkomponierte Melodien vorhanden, was aber nicht unbedingt stets das zentrale Element darstellt, die Stimmung aber sehr auflockert.
Der Schein trügt. Meiner Meinung nach ist „United In Hellfire“ ein überraschend solides Splitalbum geworden, das sich sehen lassen, aber sicher nicht von der riesigen Masse an Black Metal Splits abheben kann. Beide Bands machen durchweg ihre Arbeit gut, das war’s aber auch. Nicht außergewöhnlich, aber gut zum mal reinschmeißen, also auch nicht zu anspruchsvoll. Die Produktion ist bei beiden Bands für entsprechende Verhältnisse gut und somit kann man sich das Ding als Freund des gepflegten Schwarzmetalls gerne zulegen.
Wertung: 6.5 / 10