Ja, ihr lest richtig. Diese CD heißt „Clit ’Em All“ und hat nichts mit der Metallica Live-Compilation „Cliff ’Em All“ zu tun. Dass es sich hier aber um eine augenzwinkernde Anlehnung an jenen Metallica-Output handelt, ist natürlich nicht zu leugnen. „Clit ’Em All“ gehört mit „For Those About To Rot“ zu den kultigsten (Klassiker-)Titelverschandlungen. Dies aber nur am Rande. Bei CLITEATER handelt es sich um eine holländische Grindcore Band, die seit Anfang des neuen Jahrtausends ihr Unwesen treibt. „Clit ’Em All“ ist nun ihr erster Longplayer und hat in der (zugegebenermaßen überschaulichen) Szene einen recht starken Eindruck hinterlassen. Dass es sich hierbei um eine Band handelt, die aus Mitgliedern von Inhume oder ehemals Sinister besteht, hat ihnen natürlich nicht geschadet. Und so hebt sich diese Combo aus dem Dunstkreis der unzähligen niederländischen Brutal Death/Grindcore Bands hervor um auszubrechen und, nunja nicht die Weltherrschaft an sich zu reißen, jedoch die extreme Metalwelt mit ihren musikalischen Ergüßen zu beglücken bzw. zu quälen.
Bevor man diese CD in seine Stereoanlage schiebt, sollte man sich erstmal das herrliche Cover ansehen und seinen gorigen Gelüsten freien Lauf lassen. Ist man dann in Stimmung und es startet endlich die Musik, sind dem blutigen Treiben keine Grenzen gesetzt. Der Opener mit dem geschmackvollen Titel „Ejaculation Feast On A Baked Fetus“ gibt vier Snareschläge vor und ein Orkan aus Blutregen und herumfliegenden Gedärms bricht über einen herein. Die Marschrichtung von CLITEATER ist dabei klar. Hier wird dem Hörer Grindcore der harten Sorte geboten und hat dabei eher wenig mit den rockenden Kollegen von z.B. Gut oder den Landsmännern Rompeprop zu tun. Die üblichen Horrorfilm-Samples wechseln sich mit mehr oder weniger kurzen Grinderuptionen ab, wo das Geknüppel und Joost Silvrants tiefes Gegurgel ganz klar im Vordergrund stehen. Stilstisch gesehen sind CLITEATER, anders als viele Grind-Kollegen, näher am Death Metal dran als am Crust/Punk, was aufgrund der Herkunft aber auch verständlich ist. So kann man es als eine Mischung aus Inhume, Regurgitate und einer Prise Gut bezeichnen. Dass Letztere doch einen großen Eindruck hinterlassen haben, zeigt auch der letzte Song der Scheibe. Mit „Sperminator“ haben CLITEATER wohl den Kultsong schlechthin der Porngrinder neu vertont und dieser kann aufgrund der fetten Produktion auch vollends überzeugen. Ein würdiges Ende also für dieses gut halbstündige Gemetzel.
Die Zielgruppe wird diese Schergen eh schon kennen, deshalb kann ich allen Metallern, die sich für die Musik interessieren und sich aber noch nicht so sehr in das Genre hereinarbeiten konnten, eine Empfehlung aussprechen. Mit „Clit ’Em All“ kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Es ist einfach herrliche Musik um nebenbei alle möglichen Leute zu zerstückeln und sich gleichzeitig noch einen asiatischen Splatterfilm ohne deutsche Synchronisation reinzuziehen. Was will das Goregrindherz mehr?
Wertung: 7.5 / 10