Review Images Of Violence – Degrade The Shapeless

Empfohlen wurde mir diese CD von Fleshless-Sänger Vladimir Prokos, welcher mir IMAGES OF VIOLENCE als eine Band im Stile Devourments anpries. Beim ersten Hören wurde mir aber recht schnell klar dass es sich hier zwar um eine Brutal Death-Band handelt, rein musikalisch aber manchmal nur bedingt in das Genre passt und mit Devourment doch herzlich wenig am Hut hat. Während beim größten Teil der Vetreter dieses Genres von vorne bis hinten durchgeballert wird, geht diese Band ein kleines Stückchen gemäßigter zu Werke. Das aber auch nur, wenn man den Rahmen in Betracht zieht, in dem wir uns hier bewegen. IMAGES OF VIOLENCE ist zweifellos eine waschechte Brutal Death-Band, das kann man nicht in Frage stellen. Dies beginnt schon beim Artwork, welches, wie könnte es anders sein, eine düstere Zeichnung ist, allerdings wesentlich subtiler als bei vielen anderen Scheiben des Genres, und die Gefahr sich erst bei genauerem hinsehen erkennen lässt. Auch der gesunde Blauton ist eine gelungene Abwechslung, wo in der Regel doch Rot und Schwarz die dominierenden Farben sind. Verantwortlich hierfür ist Sänger Jon Zig, beileibe kein Unbekannter in der (brutalen) Death Metal-Szene. So hat er bereits Artworks für Deeds Of Flesh, Disavowed, Sinister, Gorgasm und Disgorge gemacht, um nur mal einige zu nennen. Somit ist die Zielgruppe für diese Scheibe auch nicht schwer auszumachen.

Nach einem knapp einminütigen Intro beginnt „Pernicous Desire“ und IMAGES OF VIOLENCE machen gleich unmissverständlich klar, in welche Richtung sich ihr Death Metal bewegt. Zwar wird in ähnlichen Temporegionen gemetzelt wie bei Devourment, dafür ist der Sound etwas „leichter“, sprich; es wird weniger gerumpelt. Man hört mehr Feinheiten im Gitarrenbereich raus und auch das Schlagzeug steht nicht ständig unter vollem Beschuss. Jon Zigs Vocals erinnern leicht an Frank Mullens (Suffocation) neuen, verständlicheren Gesang, nur etwas tiefer halt. Musikalisch gesehen hat die Band ganz klar ihren Stil gefunden und kann gottseidank nicht als ein weiterer gesichtloser Disgorge-Klon bezeichnet werden. Das ganze Repertoire wird abgespult, von fast balladesk Anmutendem („Cleanse The Impure“) bis zu schnellen Nackenbrechern (das Titelstück), alles ist dabei. So kann man der Band keine fehlende Abwechslung vorwerfen. Doch vorzuwerfen gibt es bei „Degrade The Shapeless“ auch sonst herzlich wenig, ausser vielleicht dass das gewisse Etwas und natürlich die fehlenden Innovationen.

Ein großes Manko habe ich nun allerdings doch noch außen vor gelassen. Meine lieben Herren, das hier wird als Longplayer verkauft und somit kann man auch gut und gerne einen Zehner über die Ladentheke gehen lassen. Aber bei einer Spielzeit von knapp 23 Minuten ist das einfach nicht gerechtfertig und das müsste noch ganz klar als MCD durchgehen. Das erklärt, neben dem vorhin erwähnten, die etwas tiefere Note. Die angesprochene Zielgruppe kann aber (fast) bedenkenlos zugreifen.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert