Review Elexorien – Rising Of The Storm

Mit Holland verbindet man wohl oft viel eher Wohnwägen, Holzschuhe und Windmühlen als hochkarätige Metal-Bands. God Dethroned, Heidevolk und viele andere haben uns jedoch längst das Gegenteil bewiesen und eins ist sicher: ELEXORIEN können sich vom Niveau her mit diesen Bands trotz der erst zweijährigen Bandgeschichte ganz gut messen.

Der Opener „Rising Of The Storm“ wird seinem Namen sofort gerecht und schafft es mit nach vorne peitschendem Riffing, druckvollen Drums und Frontman Lainedils Black Metal-artigem Gesang den Hörer von der ersten Sekunde an mitzureißen. Maßgeblich daran beteiligt ist nicht nur die Tatsache, dass alle ihre Instrumente sehr gut beherrschen, sondern auch die exzellente Produktion. Nach gut 1 ½ Minuten legt man eine Pause ein, in der erstmals Inés elfenhafter, opernartiger Gesang zum Einsatz kommt. Love it or hate it! – Ich zumindest finde die Stimme einfach zauberhaft und absolut zum Sound passend, den die Niederländer mit „Epic Fantasy Battle Metal“ beschreiben. Das passt auch ganz gut, denn die Einflüsse der Band finden sich im Übrigen quer durch alle Spielarten des Metals (Thyrfing, Moonsorrow, Bal-Sagoth und Old Man’s Child) ohne eine große Eingängigkeit, Melodieverliebtheit und Harmonie zu verlieren.

Eine großen Bedeutung kommt auch dem Keyboard beim folgenden „The Disciple Of The Night Under A Starless Sky“ zu, das sich zumeist dezent im Hintergrund bewegt, um den Songs etwas mehr Atmosphäre zu verleihen, jedoch tritt es an den entscheidenden Stellen nach vorne ohne aufdringlich zu wirken. So auch zur Mitte dieses Titels in Form eines kleinen Breaks, welches nur aus einfachen Schlagzeugspiel und einer leichten Melodie besteht, ehe Iné beweist, dass sie nicht nur opernartigen, sondern auch sehr kraftvollen Gesang beherrscht. Wir kommen zum meiner Meinung nach Besten der drei Songs: „Dryads and Trolls“. Eingerahmt von leicht mittelalterlich anmutendem, harfenähnlichem Keyboardspiel erzählen Iné und Laindil von einer fiktionalen Schlacht. Beide Vokalisten müssen auf jeden Fall hier noch einmal extra gelobt werden, da sie der Band das gewisse Etwas geben und sie aus der breiten Masse herausstechen lässt. Beide sind mit absolutem Herzblut bei der Sache und ergänzen sich erstklassig auch im Bezug auf die Lyrics. Bei „Dryads and Trolls“ übernimmt Laindil mit seinem Keifgesang den Part der wilden Trolle, während Iné den Dryads (Elfen) ihre Stimme leiht und den Part der Erzählerin übernimmt.

Es macht Spaß zu hören mit welcher Spielfreude ELEXORIEN ihren Fantasy-Schlachten ein mitreißendes und einprägsames musikalisches Gewand geben, welches trotzdem die nötige Härte nicht vermissen lässt. Einprägsam bedeutet aber in diesem Fall nicht berechenbar, denn nicht nur beim Tempo wird häufig variiert. Es findet sich kein einheitliches Schema und jeder Song ist für sich sehr individuell strukturiert und macht auch nach mehrmaligen Hören Freude. Live im übrigen noch um einiges mehr. Den Namen ELEXORIEN sollte man sich merken, denn es ist mir unbegreiflich, warum noch kein Plattenlabel auf die epischen Ritte der Niederländer aufmerksam wurde. Alle drei Songs der Demo kann man auf ihrer Homepage (www.elexorien.com) kostenlos herunterladen.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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