Review Vader – Impressions In Blood

  • Label: Regain
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Death Metal

Dass die enttäuschende „The Beast“ wirklich als herzloses Werk angesehen werden kann, um den Vertrag bei Metal Blade zu erfüllen, bestätigte die starke EP „The Art Of War“, die den VADER-Fans wieder Hoffnung auf ein überzeugendes Album machte. Bei ihrem neuen Labelzuhause Regain Records scheinen sich die Polen nun wieder richtig wohl zu fühlen, und das zeigen sie uns mit „Impressions In Blood“. Ausserdem ist es das erste Album nach dem Tod des ehemaligen Schlagzeugers Doc im August 2005, auch wenn dieser bei „The Beast“ nach einer Verletzung am Anfang der Aufnahmen schon nicht mehr dabei sein konnte. Mangelnde Kreativität und Arbeitseifer konnte man ihnen ja noch nie vorwerfen, schließlich gibt es alle ein bis zwei Jahre eine neue Veöffentlichung der lebenden Death Metal-Legende. Diesmal entsprang dem Tatendrang wieder ein klasse Werk.

Eingeleitet werden die blutigen Impressionen mit dem kurzen Intro „Between Day And Night“, dass ein wenig Atmosphäre versprühen mag. Etwas seltsam abrupt endet es, doch das stört hier gar niemanden, denn von Sekunde 1 des ersten Liedes „Shadowfear“ bekommt man voll aus Maul. Hier kracht und brennt es an allen Ecken und Enden, die Instrumentalfraktion zündet ein Feuerwerk der Extraklasse. Daray stellt seine Schießbude auf eine harte Bewährungsprobe und Mauser zaubert ein Riff nach dem nächsten aus dem Ärmel und lässt es sich nicht nehmen, gleich dreimal mit einem Solo reinzuplatzen. Da „Shadowfear“ mit fast fünf Minuten neben „Predator“ und dem abschließenden „The Book“ eines der wenigen Stücke ist, die merklichen die Vier-Minuten-Grenze überschreiten, wurde sogar eine kleine Verschnaufpause innerhalb dieser Hochgeschwindigkeitsattacke eingebaut, um nicht gleich zu Beginn allzuviele Nägel in rauchenden Köpfen zu versenken.
„As Heavens Collide“, „Warlords“, „Red Code“ und das obligatorische Drei-Ausrufezeichen-Lied „They Live“ dagegen kommen in knappen zweieinhalb Minuten knackiger und schneller zum Punkt und sind ein eindrucksvoller Beweis für die Intensität und Brutalität, die VADER auch nach nun schon 20 Jahren ihres Bestehens weiterhin versprühen. Technisch zwar anspruchsvoll, aber nicht allzu kompliziert spielen sie nicht unnötig um den heissen Brei herum und durch den häufigen Wechsel zwischen rasenden und ein wenig schleppenderen (was bei VADER ja noch lange nicht wirklich schleppend heissen muss) steigern sie den Härtegrad gleich nochmal ein ganzes Stück. Dazwischen findet sich dann mit Krachern wie „Helleluyah!!! (God Is Dead)“ und „Warlords“ sogar noch Stücke, die gewisse Ohrwurmqualitäten haben und live sicherlich für laut grölende Kehlen sorgen wird. Wären von meiner Seite auch die Anspieltipps dieses Albums. „Predator“ ist dann ein recht überrschendes Lied, nach einem von vielen kurzen Songintros im Stile von „Between Day And Night“ geht es durchgehend in mittlerer Geschwindigkeit zur Sache, geblastet wird hier ausnahmsweise mal nicht.

Doch alle Knüppelfreunde werden mit „Impressions In Blood“ mächtig Spaß haben, VADER scheinen zu alter Stärke zurückgekehrt zu sein. Ein innovatives Album braucht man natürlich nicht zu erwarten, aber das tut schließlich auch keiner. Zu meckern gibt es nichts groß, die Produktion ist schließlich auch gut gelungen und drückt anständig und Peters Stimme ist weiterhin in Hochform. Nochmal hervorheben muss ich hier die Vielzahl und Qualität der vielen Soli, die teilweise wirklich absolut hochklassig sind, bei „Among The Ruins“ findet sich gar ein hochmelodisches. Einzig, dass die Platte bei akuter Dauerrotation wohl recht eintönig wird, könnte man beanstanden. Leider ist das Ganze nach knappen 37 Minuten schon vorrüber, ein recht kurzweiliger Spaß also, der gerne noch hätte länger gehen dürfen.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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