Das ist also das Debüt der von Fenriz in unserem Interview Anfang des Jahres so angepriesenen Old-School Black Metallern OLD aus deutschen Landen. Der Darkthrone-Schlagzeuger beweist immer wieder, dass er keinen sonderlich guten Musikgeschmack hat – so überrascht es auch nicht, dass die Truppe beim hauseigenen Label Tyrant Syndicate Productions untergekommen ist -und auch OLD können absolut gar nichts, was andere nicht auch könnten. Geboten wird Black Metal der ersten Tage gemischt mit einem bisschen an Darkthrone-Spirit der späteren Tage, insgesamt also nichts, was man als „modern“ oder außergewöhnlich bezeichnen könnte. Ist ja auch gar nicht nötig, aber „Down With The Nails“ ist bis auf Ausnahmen schnarchlangweilig und bietet fast gar nichts, was den Hörer in irgendeiner Weise mitreissen könnte.
So geht es also los mit „Black Jewel Throne“ und schon das erste Riff lässt mich sauer aufstoßen. Man erkennt die ersten Sekunden weder von der Produktion, noch von der Akkordabfolge und so weiter einen Unterschied zu dem Darkthrone-Knaller „Sjakk Matt Jesu Krist“. Gut, identisch ist’s auch nicht, aber wenn es schon so anfängt, kann es auch nicht prickelnd weitergehen. Nein, natürlich nicht. Es geht im selben Stile weiter, typisches Darkthrone-Riffing eben mit akzeptablen Gesang. Noch ganz okay ist dieser erste Song. Auch „Blood Skull“ kann noch ein wenig für Abwechslung sorgen, indem man das Gaspedal etwas mehr runterdrückt, ansonsten gibt es hier aber nichts, was in irgendeiner Weise nennenswert wäre. Nunja, anders geht es eigentlich nicht weiter, durchgehend wird immer dasselbe Schema geboten, ab und zu könnte man die Mähne kreisen lassen, aber ansonsten bleibt nichts hängen, was nicht zuletzt an der fast zu dünnen Produktion liegt (welche sich im Vergleich zu anderen Scheiben aber noch durchaus sehen lassen kann). Wenn ich mir den Stoff so anhöre, glaube ich, dass das Zeug live ganz schön knallen kann, jedoch 35 Minuten derartig unausgereiften Black Metals auf eine Platte zu pressen ist einfach nur unvernünftig. Wenn man die guten Abschnitte der Platte rauspickt, kommen dabei vielleicht zehn Minuten heraus und das reicht nicht einmal für eine EP.
Ich hätte einiges mehr erwartet von einer Band, die sich derartig anpreist. Die einzelnen Songs können wirklich spaßig sein und würden Fans von neo-Darkthrone oder alten Celtic Frost sicher zusagen, auch die teils recht netten Soli lockern die Stimmung immer mal wieder schön auf. Insgesamt ist das Album aber – wie gesagt – sehr langatmig und weiß nach spätestens zwei oder drei Songs gar nicht mehr zu begeistern, motiviert so auch nicht mehr als 4 Hördurchgängen. Schade, hätte man was draus machen können. Versucht’s nochmal, vielleicht dann beim nächsten Mal.
Wertung: 4 / 10