Review Unearth – III: In The Eyes Of Fire

UNEARTH, spätestens seit „The Oncoming Storm“ ein bekannter Name in der sogenannten Szene, wissen definitiv zu begeistern. Besucher der „Sound Of The Underground“-Tour wissen was gemeint ist, aber bis auf Live-Auftritte war es in letzter Zeit ruhig um den 5er aus Massachusetts geworden, bis auf Re-Releases der alten Plattenfirma war nicht viel zu hören. Umso sehnsüchtiger wurde ‚III: In The Eyes Of Fire‘ vor allem von der Fangemeinde erwartet.

Und härter als jemals zuvor legt die CD auch los, „This Glorious Nightmare“ ist genau der richtige Einstieg, denn brutaler könnten UNEARTH kaum sein. Schnell, ein betonendes Drumming und ein Trevor in Höchstform. Auch den Unterschied zum Vorgängeralbum hört man raus, Terry Date hat in Sachen Produktion 1A Arbeit geleistet. „Giles“, der nächste Track, dürfte dem Volk bekannt sein, und um sich die Disc besser vorstellen zu können verrate ich, dass „Giles“ die abgespeckte Version einiger anderer Kracher dieses Albums ist, was aber auf diesem musikalischen Niveau überhaupt nicht für Kopfzerbrechen sorgt. Es geht in dieser Tonart weiter, ein Nackenbrecher folgt dem anderen, „March Of The Mutes“ und „Sanctity Of Brothers“ sind Top-Tracks, von denen manch andere Band nur zu gerne behaupten würde aus ihrer Feder zu stammen. Verglichen mit dem Vorgänger „The Oncoming Storm“ ist „III: In The Eyes Of Fire“ zunächst einmal schneller und kompromissloser. Die Gitarren sind „fetter“ gemischt und stechen nicht mehr so hochtönig hervor wie zu früheren Zeiten, markant ist auch das etwas berechenbarere Songwriting, aber bei diesem Härtegrad ist das wohl unumgänglich. Trotzdem, es sei gesagt, dass der „UNEARTH-Faktor“ nach wie vor vorhanden ist, im Gegenteil sogar, mit jedem Song auf diesem Album wird dieser Faktor gestärkt und neu definiert.

Deutlich machen das „This Time Was Mine“ und „Unstoppable“, zwei absolut göttliche Groove-Nummern mit ordentlich Dampf unter der Haube. Das sind wahre Riff-Attacken kombiniert mit intelligent eingesetzten Hardcore Breakdowns. Müsste ich allerdings den Hardcore-Anteil der Scheibe beschreiben, ich würde sagen „so klein“, ihr wisst was ich meine. Viel eher wäre es angebracht die Scheibe mit Melodic Death Metal Größen a lá In Flames oder Arch Enemy zu vergleichen, vor allem gesanglich ist zum Beispiel In Flames wesentlich melodischer als UNEARTH. Aber genug von den ganzen Schubladen, Songs wie die eben erwähnten (Nr. 6 und 7) machen klar wen wir hier vor uns haben: UNEARTH! Das sollte als Beschreibung in Zukunft reichen. „So It Goes“ macht das ein weiteres Mal nur zu deutlich vor. Wer solch ein Brett noch mit dieser Eingängigkeit und solchen Soli betonen kann, hebt sich deutlich von 08/15 Metalcore Bands ab. Und gekrönt wird das Finale mit „Big Bear and the Hour of Chaos“, ein Song der ein wenig an „Aries“ erinnert, Kenner werden ihre Freude daran haben. Auch, weil man dem Trend entgegenwirkt und den Klassik-Anteil geringer hält als das so üblich ist, und der Song damit viel durchdachter wirkt als der typische Metalcore-Klassik-Interlude-Song.

UNEARTH haben es geschafft die melodischen Aspekte beizubehalten und ihrer Musik noch mehr Härte, Groove und Brachialität zu verleihen. Und so ist die Frage nach dem besten UNEARTH-Album einfach zu bewantworten, nämlich „III: In The Eyes Of Fire“. Daran gibt es nichts zu rütteln.

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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