KRISTENDOM ist eine weitere Extrem-Kapelle aus dem Lande des diesjährigen Vize-Weltmeisters und hat sich einem melodisch angehauchten Death / Thrash Metal Mix verschrieben. Nichts neues also. Auffallen tut der Name trotzdem, das schwedische, norwegische und dänische Wort für das allseits beliebte Christentum. Ob die Band nun christlich oder antichristlich eingestellt ist, weiß man irgendwie auch nicht so genau, kommt in der einen Hälfte der Texte die ganze Zeit irgendetwas mit „666“ und „Lucifer“ vor, kann die andere Hälfte ganz anders ausgelegt werden. Fixieren wir uns mal nicht auf die Lyrics, die sind ja bekanntlich bei vielen Bands nicht nur nicht beachtenswert, das Lesen ist oft tunlichst zu vermeiden, wenn man einen weiterhin seriösen Eindruck behalten will. Wie schon gesagt, die Scheibe dreht sich im Großen und Ganzen um den Death Metal, der Thrash Anteil ist allerdings hoch, ebenso wie die melodischen Parts, weswegen man fast gar eine schwedische Combo dahinter vermuten könnte. Trotzdem ist das alles sehr lustlos aufgetragen, die Synthesizer wirken aufgrund des seltenen Einsatz irgendwie auch zu eingeschoben und oberflächlich.
Nach einem sehr sinnlosen Intro setzt dann schon das erste 08/15 Riff ein, „Existence“ heißt der Song, kreativ war man bei der Titelauswahl wohl auch nicht. Das Anfangsriff stellt den Stereotyp des Death / Thrash Crossovers dar, trotzdem geht man ab und zu in interessantere Gefilde über, was man von „Failure“ nicht wirklich behaupten kann. Hier drückt der lustlos wirkende Gesang nochmal mehr runter und man ist schon kurz vorm Einschlafen. „Le Souffle Animal“ bringt eigentlich nur an den Stellen, an denen die Keyboards anständig genutzt werden frischen Wind ins Geschehen, da dort auch mal die Gitarren was rausreißen können. So geht’s dann weiter. Rhythmisch bringt man kaum Abwechslung rein, auch die Riffs klingen immer wieder sehr ähnlich. Retten können da jedoch zum Teil exzellent arrangierte Passagen, in denen die Band ihr Können beweist. Schade, dass man sich ansonsten eher auf dem Klischee ausruht, denn sonst hätte man da wirklich was draus machen können. Ist aber leider nicht so ganz der Fall.
„Awakening The Chaos“ ist – wie schon im letzten Absatz angesprochen – so ein typisches Album, bei dem man sich ewig drüber aufregen kann, dass aus den wirklich guten Ansätzen nur ein halbgarer Klotz gemacht wurde. Teilt man 13 durch 2, erhält man 6.5, rundet man hier noch ab, hat man 6, was genau richtig für eine EP wäre. Packt man dann noch die gute Hälfte des Albums in diese 6 Songs, könnte man das sogar veröffentlichen. Gute Songs schreiben und das ganze dann mit lustlos-langweiligem Death / Thrash Metal auffüllen ist jedoch nicht die edelste Lösung. Schade, 50% ziemlich gut, 50% gar nicht gut, Durchschnitt. Da geht mehr.
Wertung: 5 / 10