Als ich die Promofotos sah, dachte ich spotan an Weltraumbondage-Krieger, vielleicht eine neue Serie bei RTL II. Aber nein, es sind DEATH SS, die uns diese Tage mit „The 7th Seal“ beglücken. Weiter sagen kann ich zur Band nichts, also direkt zur Musik.
Prinzipiell hört man hier chart-tauglichen Metal. Für Industrial ist es zu melodisch, es ist vielmehr an traditionellem Metal orientiert, obwohl es auch dort nicht vollends hineinpasst. Die Italiener sind bemüht, die Lieder geradlinig und leicht zugänglich zu halten. Da spricht nichts gegen, es gelingt ihnen sogar recht gut. Die Stücke gelangen direkt ins Ohr hinein, die Stimme von Steve Sylvester erinnert teils leicht, nur zart an Lordi. Damit „The 7th Seal“ nicht zu eintönig wird, verlieh man dem Album noch diverse spezielle Passagen wie beispielsweise „Another Life“, welches die Balladenrolle einnimmt. Ansonsten flüstert der Sänger manchmal kurz, oder die Herren schreien ein paar Worte im Chor wie bei „Give em Hell“, was DEATH SS jedoch zu überzogen tun. Die Refrains sind jedoch besserer Natur, sie bleiben im Kopf und das positiv vermerkt. Ein Anspieltipp ist wohl der Titeltrack, welcher sich langsam aufbaut, für das Album ein jedoch recht unkonventionelles Stück ist. Viele Kleinigkeiten werden genutzt, im Grundcharakter jedoch ist das Lied mustergültig und nimmt so zurecht den Platz des Titeltracks ein. Ansonsten sind noch empfehlenswert „The Healer“ und das kraftvolle „Der Golem“.
Die Jungs vermögen es, gute Melodien zu entwickeln und zu spielen, sie bemühen sich, markant zu sein und klingen letztlich nunmal auch gut. Schliesslich kommt man nicht umhin zu sagen, dass die Italiener durchaus eigenständig sind, das Album wird sicherlich seine Leute finden und ihnen gefallen nur lässt sich schwer sagen, was das für eine Gruppe ist. Vermutlich jeder, der irgendwie etwas mit Rock anfangen kann. Aufgrund der dämlichen Maskerade soll das Ganze Horror-Metal sein. Na dann.
Wertung: 7 / 10