Review Sahg – I

Gern erinnert man sich zurück an Titel wie „Hole In The Sky“, „Supa Scoopa And Mighty Scoop“ oder „Kill The King“. Ihr mögt diese Klassiker des Stoner Rocks? Dann ihr mit SAHG einen potentiellen Erben dieser Götter gefunden. Die vier Jungs beweisen, dass aus Norwegen nicht nur extreme Musik kommt, sondern auch mal anständiger Rock – und ein bisschen mehr.

Mit ihrem Debütalbum „I“ kann man die Norweger eigentlich nur ins Herz schließen. Klassischer, schwerer Rock, der dermaßen Groove hat, das John Bonham entzückt wäre. Das Ganze ist dann noch mit melodischen und schon fast epischen Melodien gewürzt, so dass sogar Maiden Fans ab und zu in Atemnot kommen. Der bombige Rhytmus kommt meist durch die wunderbare Zusammenarbeit von den straighten, rotzigen Gitarrenriffs und dem wuchtigen Drumming zustande; die kleinen Solieinlagen bringen natürlich zusätzlich noch etwas Farbe ins Spiel. Aber wenn dann erstmal diese Stimme einsetzt, meine Fresse! So verdammt facettenreich und dennoch eigen lässt Iversen’s Stimme ab und zu an Namen wie Ozzy Osbourne oder John Garcia erinnern. Die Gesangslinien kommen etwa total konfus, schon fast Monster Magnet-ähnlich rüber, oder aber im typisch Rock’n’Roll-artigen Stil der einen sofort zum Mitsingen animiert. Herrlich, dass es sowas noch gibt. Aber nicht dass ihr jetzt denkt, dass SAHG einfach nur schnöden Stoner Rock runterdudeln, weit gefehlt. Experimentelle Elemente kann man immer wieder raushören, wie bei meinem Anspieltipp „Repent“ zum Beispiel. Sowas kann man sehr schlecht beschreiben, die Mischung macht’s einfach aus. Und die stimmt bei allen Songs (das Intro schließe ich jetzt mal aus).
Natürlich heißt es auch nicht, dass man hier total abgedrehte Melodien ertragen muss, nein, der Schlüssel ist eben gerade diese eingängige Art der Musik – toll daran ist, dass jeder etwas mit dieser Musik anfangen können müsste. Die kleinen Ausflüge ins Doomgenre oder der ein oder andere nicht all zu oft erhörte Effekt machen das Ganze natürlich noch etwas spannender. Hier lebt die Musik einfach noch und das kann man deutlich hören!

Also, weg mit dem Corpsepaint heißt die Devise. Schließlich machen es die Jungs von SAHG vor – waren doch einige Mitglieder früher bei Gorgoroth eingespannt. Aber auch bei Manngard und Audrey Horne wurde schon musiziert, also liegen hier schon einige, gute Einflüsse vor. Das kann man zwar bei SAHG nie raushören, dass einige früher bei Band XY spielten, aber die Professionalität der Jungs wird einem klar vor Augen geführt. Eine dicke Produktion ist da natürlich selbstverständlich.
Also, Lauscher auf und CD rein – hier kommt Rock’n’Roll!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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