Review Warrant – Born Again

  • Label: MTM
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Hard Rock

In den 80ern gehörten WARRANT zu den ganz großen der Glam Rock Szene. Mehr als acht Millionen verkaufte Alben und mehrere gute Platzierungen in den amerikanischen Billboard – Charts, sowohl mit Alben, als auch mit Singles, sprechen Bände. Jetzt versuchen sie sich mit einer Reunion. Und immerhin ist die Band auch fast wieder komplett vereinigt. Lediglich der Mirkofonposten wird heuer von Jaimes St. James besetzt, der sich sowohl gesanglich, als auch optisch in die Dauerwellenpracht von WARRANT einfügt. Ironischerweise tragen alle anderen Mitglieder der Band mittlerweile kurze Haare…..

Aber wir wollen uns ja nicht vom optischen leiten lassen – auch wenn das in der Glam Rock Szene immer eine große Rolle gespielt hat – sondern von der Musik, die die Amerikaner auf ihrem Reunion – Album präsentieren. Und es scheint in der Tat so zu sein, als wollten sie genau da weiter machen, wo sie Anfang der 90er aufgehört haben: Bei schnörkellosem Glam Rock mit einer sehr dicken sleazigen Note. Das ist ja im Prinzip nichts schlechtes. Doch sollte man sich einmal überlegen, warum sich die Band eigentlich aufgelöst hatte. Ach ja richtig, der Erfolg blieb aus. Und warum wohl? Richtig! Weil diese Art von Musik mittlerweile dermaßen ausgelutscht war…… Das ist leider heute immer noch der Fall. Mal ganz ehrlich: Wer fährt denn heute schon noch ab, auf simpel groovende Rythmusstrukturen und gesangsorientierte Rocksongs? In den 80ern konnte man damit sicherlich eine Menge reißen, aber 2006 fährt die Rock- und Metal-Gemeinde doch eher auf modernere Klänge ab.
Das soll allerdings nicht heißen, dass das, was das Quintett hier abliefert, nun unbedingt schlecht ist. Es mag durchaus seinen Reiz haben. Ein entspannter Groove, locker-flockige Gitarrenarbeit und eine Stimmführung, die zum Mitsingen animiert. Aber wenn man so etwas hören will, dann kann man auch genau so gut, seine alten Platten heraus kramen. Dazu braucht es keine künstlich gepushte WARRANT – Reunion.
Immerhin liefern uns die Amis hier zwölf fette Rocksongs im Stile von Mötely Crüe oder Yes. Und auch die obligatorische Ballada, die dieses Mal auf den Titel „Glimmer“ hört und stark an die Weicheier Bon Jovi, oder vielleich die softeren Sachen von Whitesnake erinnert. Ansonsten sind die Stücke auf „Born Again“ leider alle untereinander austauschbar. Eben leicht konsumierbarer 80er Jahre Glam Rock, der darauf ausgerichtet war, möglichst hohe Verkaufszahlen zu erzielen. Nur leider kann man das heute mit dieser Art von Musik nicht mehr.

Und so müssen WARRANT sich den Vorwurf gefallen lassen, ihr Reunion-Album und die dazu gehörige Tour, die ganze sechs Gigs in England und Deutschland umfasst, lediglich des Geldes wegen forciert zu haben. Zumal nicht einmal mehr Original-Sänger Jani Lane mit von der Partie ist. Wer den guten alten Glam Rock Zeiten oder den 80ern generell hinterher trauert, für den ist „Born Again“ sicherlich wert gehört zu werden. Alle anderen sollten jedoch die Finger von dem Album lassen und sich lieber der moderneren zeitgenössischen Musik zuwenden.

Wertung: 4.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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