Review Might Of Lilith – Dawn of the End

MIGHT OF LILITH, an was denkt man da? Wenn ich ehrlich bin, ich habe halt an Lilith gedacht und da eine Frau in der Truppe agiert, dachte ich auch an Black Metal mit Damengesang. Das trifft hier nicht zu, Klischee also nicht erfüllt. Ausgezeichnet. Wer sind MIGHT OF LILITH überhaupt? Ich sage es euch: 2003 gegründet, spielen melodischen Black Metal und haben 2006 eben jene MCD veröffentlicht. Sonst noch erwähnenswert ist wohl, dass sie letztes Jahr beim Metal Battle dabei waren.

Also lege ich „Dawn of the End“ ein und schau bei den ersten Klängen verwundert auf. Hatte ich versehentlich Nightwish eingelegt? Nein, so neben der Spur war auch ich nicht, die Keyboardklänge erinnern aber teilweise an eben jene Band. Nunja, die Band hat ihren Stil ganz gut benannt, schnelle Riffs mit Black/Death Vocals, wobei eher Melodic Death mit melodischen Passagen und dem Keyboard, was der Musik einen Hauch von Klassik verleihen soll. Das Keyboard bringt eigentlich keinen klassischen Aspekt herein, dazu ist ein Keyboard auch gar nicht da. Es lockert die Musik auf, macht sie sanfter und zur Untermalung hält es ebenfalls her. Das löst Anna Leis hier gar nicht mal schlecht. Wobei man auch schon stellenweise scharf an der kitschig-triefenden Grenze vorbeischrabbt, vielmehr hätte es nicht sein dürfen. Der Gesang ist kraftvoll, bedarf aber auch noch Feinschliffen, die harmlosen Growls passen hier insgesamt auch ganz gut herein. Allerdings muss man an deren Verträglichkeit noch arbeiten, teilweise erweisen die sich nämlich als durchaus störend. Die meisten der hier dargebotenen Melodiebögen und Riffs klingen allesamt nicht schlecht, aber es ist absolut nichts Neues. So oder so ähnlich hat man schon viele Lieder vernommen. Diese sind hier übrigens alle auf etwa demselben Niveau. Einzig herauszuheben wäre „Prelude to Perdition“, was nur zur Atmosphärenbildung zu dienen scheint und ganz annehmbar gelöst wurde. Hätte man vielleicht auch wirkungsvoller einsetzen können, so hätte man schlicht dieses Preludium vor ein dazu passendes Lied setzen können um den Hörer schonmal auf das, was noch kommt, einstimmen zu können.

Doch das ist nichts Schlimmes, keineswegs, denn führen wir uns nochmal vor Augen: MIGHT OF LILITH sind Newcomer, das ist ihre erste musikalische Referenz. Und hey, die ist zwar keine totale Neuerfindung dieses Genres, aber „Dawn of the End“ ist durchgehend gut komponiert. Natürlich kann man am Gesang, an den Melodien usw. noch feilen, sollte man auch, wenn man höher hinaus will, aber für ihren Schaffensstand ist die hier vorliegende Mini-CD wirklich als gelungen zu betrachten. Jedoch sollte man sein Augenmerk beim musikalischen Erschaffen demnächst darauf legen, keine Einflüsse zu stark durchkommen zu lassen.
Eine Wertung entfällt, da „Dawn of the End“ kein Album sondern eine MCD ist. Dennoch solltet ihr zumindest reinhören, sofern ihr mit Black Metal mit Keyboardklängen etwas anzufangen wisst.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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