Diese Band hatte es nicht leicht: Black Attakk brachte die schon fertigen Aufnahmen von EISMALSOTT nicht heraus, weshalb sich die Band von Black Attakk getrennt hat. Was sicherlich nicht verkehrt war, denn – soviel sei schon gesagt – diese EP bietet wahrlich viel. Bevor ich zur Musik komme, noch der Hinweis, dass Aínvar nun wieder alleine EISMALSOTT fortführt, wie es laut der Band auch sein sollte. Der Rest agiert nun bis auf Discordius unter dem Namen Geist zusammen mit anderen Musikern.
„Best before: Spring“ enthält zwei Kompositionen: „Laub“ und „Alle unter dem Himmel“.
Ich muss gestehen, ich weiss gar nicht welches Lied besser ist, beide Werke sind sehr wohlklingend. Abwechslung wird hier groß geschrieben, denn hier gibt es öfters Tempiwechsel, die sehr gut eingearbeitet sind. Die Lieder klingen als Ganzes durch das Kombinieren nur viel interessanter, ja eigentlich eleganter.
„Laub“ beginnt mit einer sehr feinen Einlage die an den Anfang von „Lemon Tree“ von Fool´s Garden erinnert. Doch bald bricht das Black Metal-Gewitter über die Idylle herein. Das Stück bietet Atmosphäre und Eleganz, was zum einen an den Akustik-Einlagen liegt, zum anderen einfach an der ausgefeilten Art, wie EISMALSOTT Black Metal spielen. Einfach viel reifer und intelligenter, als viele andere Bands. „Laub“ überzeugt schliesslich auf ganzer Linie, da instrumental auch gute Kost geboten wird. So packen die Riffs den Hörer und verleihen dem Lied einen hohen Wiedererkennungswert. Das darauffolgende „Alle unter dem Himmel“ bietet diverse Samples aus dem Film „Hero“, die in den Verlaufsstrang der Musik eingeflochten sind. Auch hier vermögen EISMALSOTT es, den Hörer mit sich zu reissen, in diesem Falle mit ins alte China, den Schauplatz des Filmes „Hero“. Ganz besonders gefällt mir der Schluss: „Das höchste Ziel der Kunst des Schwertkampfes aber ist, sowohl auf das Schwert in der Hand als auch im Herzen zu verzichten. Im Herzen sollte man das Wohl der Welt tragen. Und das bedeutet nicht töten, das bedeutet Frieden.“ Ein schönes Zitat, mit dem möchte ich den Hauptteil der Rezension beenden, denn dieser Textausschnitt ist mal was anderes als das, was viele Black Metal-Kombos so ganz gerne als Thema nehmen.
Kurzum: „Best before: Spring“ ist eine EP, die sich trotz wirklich kurzer Spiellänge richtig lohnt, man hat mit den Liedern sehr viel Spass, da sie einfach Reife, spielerisches Vermögen und Experimentierbereitschaft so miteinander vermengen, dass etwas wirklich beachtenswertes herauskommt. Keine Wertung, da es eine EP ist, dafür spreche ich dann eine Kaufempfehlung aus. Gibt es aber leider nur als Schallplatte.
Keine Wertung