TRENDKILL? Noch nie etwas von denen gehört? Macht nichts, hatte ich auch nicht, bis ich die Promo dieses Albums zugeschickt bekam. Bei Trendkill handelt es sich um eine noch relativ junge Metalcore-Combo aus Schweden, die mit „No Longer Buried“ jetzt ihr Debut auf den Markt gehauen hat. Der Metalcore-Hype ist nun also auch nach good old Scheden, dem Land des Elchtod und melodischen Todesmetall, rübergeschwappt. Erstaunlich ist zudem, dass die Band bei Regain Records unter Vertrag ist, ein Label welches sonst eher für renomierte Black und Death Metal-Bands bekannt ist (u.a. Behemoth, Dark Funeral, Vader). Ich würde Trendkill allerdings nicht gerecht tun, wenn ich sie bloß als weitere Metalcoreband unter vielen bezeichnen würde. Zum einen hat sie recht wenig gemein mit den „Möchtegern At The Gates meets Bubblegum-Refrain“-Gruppen, die wie Pilze aus dem Boden sprießen und auch so aussehen … (Stichwort: gay ass emohaircut). Nein, Trendkill sind um einiges rabiater und versuchen nicht die Melodien ihrer Landmänner zu recyclen und zudem haben sie mit Conny Petterson einen waschechten Death Metal Drummer in ihren Reihen, der auch bei Anata die Stöcke schwingt. Die Old School Metalfraktion kann also entspannt aufautmen.
Was gleich beim ersten Riff von „Judge Me Now“ klar wird ist, dass sich Trendkill viel eher an Bands wie Meshuggah und Pantera orientieren und durch die Hardcore-Spielweise halt unter Metalcore eingestuft wird. Sänger Adrian Westlin schreit sich die Seele aus dem Leib und klingt durch sein monotones Shouten auch nach Jens Kidman der besagten Meshuggah. Das ändert dann aber auch nichts daran, dass seine Performance sehr monton klingt und er die neun Songs über keine eigene Note setzen kann und absolut austauschbar klingt. Sein Geschreihe ist halt einfach nur „da“. Interessanter ist da schon eher das Riffing der beiden Gitarristen, welches oftmals recht sperrig klingt, viele Verweise gen Hardcore aufweist und nur selten leicht schwedisch klingt. Conny Petterson macht hier einen fabelhaften Job und sein Spiel bei Trendkill dürfte für ihn geradezu entspannend sein, im Vergleich dazu was er bei Anata hinter der Schießbude veranstaltet. Die trockene Produktion tut ihr übriges und lässt das Material nicht unbedingt leichter verdaulich werden.
Das ist auch das Problem von „No Longer Buried“. Vieles klingt oft gleich und nur wenige Songs bleiben wirklich hängen (Meshuggah lässt grüßen). Nach mehrfachem Durchhören habe ich bei gerademal zwei Songs aufgehorcht, namentlich sind das „Timeless Quality“ sowie „One Step Closer“. Der Rest zeichnet sich leider eher durch Konformität aus. Die Band hat defintiv Potential, sollte aber ihr Songwriting etwas verfeinern, dann klappts nicht nur mit dem Nachbarn, sondern auch mit Wiedererkennungswert. Von dieser Band könnte man also noch einiges hören.
Wertung: 6.5 / 10