Der Schock über die plötzliche Auflösung THE CROWNs dürfte inzwischen verflogen sein. Nun wirds aber auch langsam Zeit, immerhin hat Crown-Sänger und Neu-Elvis Johan Lindstrand bereits kurz nach der Trennung seine neue Band ONE MAN ARMY AND THE UNDEAD QUARTET am Start gehabt und erste Lieder geschrieben, das untote Quartet kam erst nach und nach dazu. Mit Nuclear Blast im Rücken geht es für Lindstrand und die „21st Century Killing Machine“ nun also wieder in die Vollen.
Hier wird allerdings nicht wie bei The Crown geballert und geholzt, was das thrashige Gehölz hergibt. Die ONE MAN ARMY groovt und walzt ohne Unterlass, hier wird ein schraubender Old School Riff nach dem anderen rausgehauen. Ist wohl aber auch kein Wunder, immerhin geben 3/5 der Bandmitglieder die „Master Of Puppets“ als Lieblingsalbum an, irgendwo zeigt sich sowas dann ja auch meistens. „Killing Machine“ legt gleich gewaltig los und lässt alle anwesenden Haare zu einem begeisterndem Rifffeuerwerk kreisen, bis nach zwei Minuten der Gesang einsetzt und die erste Zeile bezeichnenderweise „The beast is rising“ lautet. Johan brüllt sich ab nun in gut verständlicher und natürlich wirkender tiefer Stimme durch die zwölf Lieder, aber von ihm ist man ja eh nur beste Qualität gewohnt. Daran hat sich auch nach wie vor nichts geändert. Der Einstieg mit dem Album ist damit wunderbar geglückt und der Opener kann über seine fast sieben Minuten Spielzeit voll begeistern. Nach furiosem Auftakt darf man sich zwischendurch auch an einer langsamen und hochmelodischen Stelle erfreuen. Hochmelodisch geht es auch im weiteren Verlauf immer wieder zur Sache, zwischendurch kommen gar Gedanken an melodischen Death Metal klassisch-schwedischer Prägung auf.
Bis auf wenige Ausnahmen spielt sich das Album im Midtempo ab und rockt ganz einfach heftig. Das passt auch zur true rock’n’rolligen Optik von Lindstrand. Herrlich sind auch die Soli, wie etwa das wahnsinnige bei „Devil On The Red Carpet“. Etwas schneller wirds dann auch manchmal, etwa beim neben dem Eröffnungsstück besten Song „So Grim So True So Real“ mit einem einprägsamen Refrain. Dazu gibts auch einen Videoclip, der auch auf der CD vorhanden ist. Nach diesem Höhepunkt kann die Scheibe die hohe, selbst auferlegte Messlatte nicht mehr ganz erreichen. Die folgenden Songs sind zwar alles andere als schlecht, wirken am Stück gehört aber auf Dauer etwas gleichförmig und nicht mehr derart begeisternd wie die erste Albumhälfte.
Dennoch ist „21st Century Killing Machine“ ein gnadenlos groovendes Death Metal-Album mit Wurzeln in den 80ern geworden, dass auf einer Stufe mit etwa der „1-800 Vindication“-Walze von Illsidposed steht. Von OMA & TUQ dürfte man in Zukunft noch viel erwarten können. Der Band kommt auch gleich zum Start zu gute, dass sie sich von The Crown abheben und sich somit hoffentlich nicht auf ständige Vergleiche einstellen müssen.
Wertung: 8 / 10