Ein recht ungewöhnliches Debütalbum hat die dänische Fünf-Mann-Kapelle ALOOP hier zusammengeschraubt. Die beiden Gitarristen hauen reihenweise Death- und Thrash-Riffs der besten Sorte raus. Eine Grenze zwischen Old School und Neo Thrash oder melodisch und groovig krachend ziehen sie dabei zu keinem Zeitpunkt. Dazu schleicht sich auch noch eine kleine aber feine Priese Hardcore – oder Metalcore, wenn man so will – mit dazu. Im Gesangsbereich darf neben dem richtig schön wütenedem schwarzmetallische Krächzgesang, der ein wenig Richtung Immortal geht, zur Abwechslung auch die klar gesungene Stimme nicht fehlen, an seltenen Stellen werden auch mal tiefe Growls eingesetzt.
Doch völlig egal, wie man ALooP (schreiben sich genau so!) nun einordnen will, was zählt ist einzig und allein das Endergebnis, und das kracht ohne Ende! Schon wenn der Opener „Breath Of The Self-Righteous“ mit diesem klassischem Old School-Anfang aus den Boxen tönt, dürften einige Haare bereits von alleine in Flugposition gehen, und wenn es dann nach knapp 75 Sekunden so richtig los geht, kann sich auch kein Kopf und der dazu gehörige Körper mehr an Ort und Stelle halten. Ab jetzt stehen heftige Knüppelstellen, Bangparts der Spitzenklasse und zwischendrin auch mal der mitsingtaugliche Refrain in ständigem Wechsel miteinander, um dem Hörer mächtig einzuheizen. „And Ode To The Six-Sided Man“ bietet eine Melodie, die jeder Melodic Death Metal-Band gut zu Gesicht stehen würde und „Insomnia“ wartet mit abgehacktem Riffing auf und setzt bis auf den Chorus auf Groove statt Geschwindigkeit.
Neben dem Opener würde ich aber vor allem „The Eye Above“ empfehlen, dass die Geschwindigkeit wieder anzieht und ohne Unterlass thrasht, dafür aber bei den klar gesungenen Stellen um so zarter erscheint.
Bei „Time To Decide“ wird gar mit akustischen Gitarrenklängen eröffnet, diese halten aber nicht lange an und werden schnell von einer gewaltigen Riffwand und Drumming verdrängt. Der Track ist der düsterste auf dem Album, setzt fast gar nicht auf Klargesang und wirkt nicht zuletzt durch das angezogene Tempo ziemlich berdohlich.
Die meiste Zeit über halten die Jungs das Tempo aber angenehm hoch, wenn man auch nie in sinnfreie Knüppelorgien ausartet und immer songdienlich bleibt. Überhaupt werden die Lieder durch die zahlreichen Breaks und Wechsel überraschend komplex und könnten zumindest den ersten Durchgang über ein wenig fordern. Man sollte aber recht schnell Zugang zur Musik von ALooP finden, nicht zuletzt helfen die klar gesungenen Stellen auch dabei.
Zwar kann nicht jedes einzelne Stück voll überzeugen und hätte an den ein oder anderen Stellen noch etwas Feinarbeit benötigen können, das ändert aber nichts daran, dass die erfrischende „Global Crisis“ für Aufsehen sorgen sollte. Einzig die Produktion klingt mir etwas zu klinisch, dürfte aber Geschmackssache sein.
Wertung: 7.5 / 10