„Ein ausdrucksvolles Statement“ könnte man denken, wenn man den Albumtitel der neuen CRAFT-Langrille erspäht. Hier gibt es allerdings keine interplanetaren Lustspiele sonderin ein Killerriff nach dem anderen. Was mit dem Album „Terror Propaganda“ einst begann wird nun glanzvoll fortgesetzt – also Jungs, „Fuck The Universe“!
Krachbum! Da geht’s auch schon los mit „Earth, A Raging Blaze“ was wunderbar vor sich hinknüppelt bis es sich dann im Midtempo einpendelt. Herrlich simple Riffs, die dennoch zünden, treffen auf eine eklige Kehlstimme die einem so richtig den Appetit verdirbt. So rotzig können einfach nur CRAFT klingen. Ebenso typisch für die Schweden ist die Vielfalt in den Songs. Ähnlich wie bei manchen Progressive Metal Bands werden einfache Zutaten vereint um etwas „frisches“ zu schaffen. Und trotz dieser Frische wirken CRAFT wie eine Band aus den späten 90iger Jahren. Man kann also sagen, dass auf „Fuck The Universe“ gezielt rumgekotzt wird.
Und irgendwie kommt alles auch recht rockig rüber. Ja, Venom werden der Black Metal Szene wohl ewig erhalten bleiben. Die kleinen, akustischen Ausflüge tragen ebenso immens zur Atmosphäre bei. Soviele Interludes habe ich auf einem Album wohl noch nie zählen können. Und urplötzlich setzt wieder diese ultrafiese Stimme ein wie beim Titeltrack „Fuck The Universe“! Der darauf folgende Titel „Assassin 333“ lässt sogar an die erhabenen Satyricon erinnern. Vom Lyrischen her geht’s zwar auch nur um das, besonders in Skandinavien, allseits beliebte „Christen boxen“ – eine Sportart die im letzten Jahrzehnt geringfügig ausuferte und so brennende Gotteshäuser zur Folge hatte. Zur Wiederholung solch schlimmer Taten fordern CRAFT allerdings nicht auf.
Das Gemisch aus Vielfalt, simplen Riffs, fiesen Vocals, erdrückender Atmosphäre und einem bösen Image lässt wohl jeden Liebhaber extremer Musik ins Schwärmen kommen. Dass da der eigene Geschmack natürlich immer wieder eine tragende Rolle spielt versteht sich von selbst, aber wem Bands wie Ondskapt, Celtic Frost, Satyricon oder neuere Darkthrone zusagen, der kann hier getrost zugreifen. Und wenn einem diese Bands nicht gefallen, kann man ja immernoch der interplanertarischen Liebe beiwohnen, frei nach einer Black Metal Perle aus dem Jahre 2005: FUCK THE UNIVERSE!
Wertung: 8 / 10