Aus dem Ruhrgebiet erreichte uns die Demo „The New Disorder“ der aufstrebenden Thrash Metal Kapelle N.R.G. Und was soll ich dazu sagen? Die Scheibe ist zwar von 2003, aber dafür immer noch brandheiß!
Die beiden ersten Tracks „The New Disorder“ und „The Eye“ liegen irgendwo in der Schnittmenge von Overkill, Exodus und Destruction. Und verdammt noch mal sind das zwei Mid-Tempo-Walzen! An diesen Tracks würde wohl jeder gestandene Thrash-Fan seine helle Freude haben. Auch das anschließende „Most Wanted“ schlägt in dieselbe Kerbe. Dazu ist der Track aber noch mit einem Riff ausgestattet, wie er auch jeder der genannten Referenzcombos zur Ehre gereichen würde.
Mit Ratpack geht’s dann ab in schnelleres Fahrwasser. Das Quartett packt die Up-Tempo-Keule aus. Und die beherrschen die Musiker verdammt gut! Die Riffs fliegen nur so durch die Luft und auch die Drum macht ordentlich Gas. Dazu singt Stefan „The Snake“ noch in einer Geschwindigkeit, in der ich den englischen Text noch nicht einmal lesen kann. Uff!
Eine Verschnaufpause ist an diesem Punkt bitter notwendig. Und die gibt es auch mit „Return To Silence“, einer Ballade, in der Stefan, der sich ansonsten die Seele aus dem Leib schreit, beweist, dass er auch durchaus dazu in der Lage ist klar und vor Allem gefühlvoll zu singen.
Mit Psychotic folgt dann noch eine Thrash-Granate, die wohl jeden gestandenen Metaller zum Bangen bringen dürfte und auch „Cast The Stone“ hält sich im Mid-Tempo Bereich auf. Dieses Stück Musik zeichnet sich allerdings zusätzlich noch durch einen Chorus aus, der dazu geeignet ist, das Publikum auf jedwedem Konzert zum Mitsingen zu animieren. Am Ende des Longplayers steht schließlich mit „Twilight Chords“ noch ein Instrumentalstück, dass seine Magie durch den Einsatz von zwei Gitarren erhält.
Das Material ist also gar nicht mal so schlecht. Zwar erfinden auch N.R.G. das Rad nicht neu, aber seien wir mal ehrlich: Wer tut das heute im Thrash schon noch? Bands wie Metallica, Slayer oder die gennanten Referenzcombos haben einfach schon alles gesagt, was es auf diesem Gebiet zu sagen gibt. Dennoch präsentieren die Ruhrpöttler uns hier eine kurzweilige Thrash-Keule, wie sie besser kaum sein könnte. Lediglich die mit einer guten halben Stunde recht kurze Spielzeit und der miese Sound der Scheibe stören das Gesamtbild ein wenig. Aber wir erinnern uns: Es ist ja nur ein Demo. Was bleibt ist eine geile Thrash-Band mit einem grossartigen Sänger und klasse Material. Sechs, setzen!
Wertung: 6 / 10