Review Dreamlike Horror – Delightful Suicides

Den meisten dürften die Namen Aphazel und Deadly Kristin ja etwas sagen, denn der Instrumentalist und die Sängerin waren, beziehungsweise in Aphazel’s Falle sind, tätig bei der Black Metal Institution Ancient. Aber 1999 reichte es beiden nicht und sie gründeten das Nebenprojekt DREAMLIKE HORROR. Deadly Kristin entschied sich sogar einzig und allein für das einstige Nebenprojekt und verließ daher Ancient. Im Jahre 2000 veröffentlichten die beiden eine Promo dessen fünf Titel sich auch auf dem heute vorgestellten Album namens „Delightful Suicides“ befinden.

Dass Aphazel und Deadly Kristin keine Amateure sind dürfte jedem klar sein und dies wollen sie mit DREAMLIKE HORROR unterstreichen. Es sollte eine Art Horror-Projekt werden vermischte sich aber mit Ambient und Dark Metal. Am Ende entstand eher eine Reise durch die dunkle, menschliche Seele, wo all die geheimen Ängste und grässlichen Träume offenbart werden. Wenn auch nur rein akustisch.
Als ich zum ersten Mal in die CD reinhörte stockte mir doch der Atem da ich sonst ja nie sowas in meinem Briefkasten finde. Aber ich überwand mich und hörte weiter, tauchte tiefer in die Musik ein und begann Gefallen daran zu finden. Die Musik wie auch die Texte kommen sehr dramatisch rüber, durch viele genau im richtigen Moment eingesetzte Samples wird eine Atmosphäre aufgebaut die einen nicht loslässt. Es ist wie eine Art Horrorfilm den man eigentlich gar nicht sehen will weil man dauernd erschrickt – aber irgendwie muss man ihn einfach bis zum Ende sehen. Da Deadly Kristin die Texte schreibt kann man schon sagen, dass DREAMLIKE HORROR ihr Projekt ist. Und sie identifiziert sich damit auch. Endlich konnte sie ihren Gedanken freien Lauf lassen und das spürt man bei den Texten doch recht gut. Besonders bei dem Titel „La Vendetta“ stellt sich bei mir persönlich die Gänsehaut gen Himmel auf. Wobei die Komposition recht einfach ist, aber die Atmosphäre so düster und morbid – ja, sogar etwas fernab von der Realität. Herrlich anzuhören!
Was allerdings einen dicken Minuspunkt einfährt ist die Neuinterpretation von Fredric Chopin’s Grabesmarsch – hier als „Funeral March“ zu finden. Völlig überladen und irgendwie stockend kommt der Titel daher und lässt einem gar keine Zeit sich in die Atmosphäre einzuleben. Schade, dabei hätte dieses Stück wirklich noch der krönende Abschluss des Albums werden können.

Am Ende bleibt zu sagen, dass man auf „Delightful Suicides“ eine gesunde Mischung aus Dark Metal, Ambient-Artigem und verwirrenden Soundsamples findet. Sicher ein Kracher in jeder Geisterbahn! Aber mal im Ernst, Aphazel und Deadly Kristin haben hier meiner Ansicht nach etwas geschaffen, was nicht unbedingt ins Metal Genre gehört. Jedoch ist es in meinen Ohren wirklich wunderschön anzuhören und jeder Musikliebhaber sollte mal ein Ohr riskieren. Wenn es einen Film zu dieser Musik gäbe würde ich ohne zu überlegen ihn mir anschauen gehen.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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