Mit THE RED CHORD ist eine (Underground) Band mehr am Start, welche bei Metal Blade Records unter Vertrag steht. Wenig verwunderlich, dass auch diese fünf Jungs aus den USA kommen, demzufolge haben wir wieder eine NWOAHM Scheibe mehr im Archiv.Vorausgesetzt, man kann The Red Chord in diese Schublade werfen.
Als typischen Metalcore kann ich „Fixation On Plastics“ schon mal gar nicht bezeichnen. Zu wild und unkonstruktiv läuft der Song ab. Viele Breaks und teilweise von Death Metal-Riffs durchzogene Parts sowie tiefes Geschrei (Gegrunze) können mich doch begeistern. „Lay the Tarp“ setzt die Geschwindigkeit etwas herab, wirkt dann doch etwas durchdachter – eine Zeit lang zumindest, wie sich herausstellt. Dabei überzeugt mich hier vor allem die Gesangsleistung von Guy Kozowyk. Der kommt so richtig tief runter und das mit viel Kraft. Die Drums geben dem ganzen den letzten Schliff. Track Nr. 3, „Black Santa“ setzt den bisherigen zwei Death-lastigen Songs noch eins drauf – ein Griff in (schwedischen) Todesbrei. Wer nicht wagt der nicht gewinnt – das hat sich das Quintett wohl auch gedacht – in diesem Fall gings aber gut aus, Top Song!
„Antman“ beginnt ruhig, später ändern The Red Chord aber von Takt zu Takt den Beat bzw. das Tempo. Viele Breaks und fette Stakkato Riffs geben dem Hörer ordentlich was zu verdauen.„Clients“ hört sich zu Beginn nicht viel anders an, dann aber die Mittelparts – Wahnsinn. Diese sind ruhiger und kontrollierter, mit nur einer Minute aber viel zu kurz. „Upper Decker“ setzt erfreulicherweise dort fort wo Track Nummer 5 viel zu früh zu Ende ging: geniale Spielchen mit Tempo, Beat und Härte. Dann noch ein doch recht künstlerisch veranlagtes Interlude – ja, den Song mag ich. Anspieltipp!
Mit „Hospice Residence” folgt wieder ein Lied aus der Death-Schublade. Das hat schon was. Ich gebe einen dezenten Verweis auf Bloodbath, wenn man von den zu melodischen Parts mal absieht. „Dragon Wagon” ist nicht ganz so brutal, eher verschachtelt und man muss schon etwas genauer hinhören um die raffinierten Teile zu erkennen. Instrumental sowie auch vom Gesang her absolut top.
„Love On The Concrete” – tja, ich sag’s wirklich gerne wieder – DEATH METAL! Ich bin gerade am Überlegen den Stil zu korrigieren, aber dann ist das Songwriting teilweise doch wieder zu melodisch veranlagt, jedoch kaum zu vergleichen mit Soilwork oder ähnlichem. Eine Gratwanderung eben. „Blue Line Cretin” ist dann in Sachen Geschwindigkeit und Härte wieder ganz vorne dabei. Der Song hat richtig Struktur, veranlasst mich direkt mitzubangen. Manchmal schneller, manchmal langsamer – großartig. „He Was Dead When I Got There” kann da nur anschließen und setzt der Scheibe einen gehörigen Schlusspunkt. Der aber nicht in Härte definiert ist, viel mehr ein gut überlegtes Instrumental-Stück. Ruhig gespielt, schönes Solo.
Ich hab mich kräftig vertan mit meiner Kategorisierung. Das ist sicherlich kein Standard-Metalcore wie er momentan doch so häufig vorkommt. Death Metal gepaart mit hartem, wirklich hartem Metalcore – das trifft es eher. Ich werd mir die CD sicherlich noch des Öfteren anhören.
Wertung: 7.5 / 10