Review Ajattara – Itse

  • Label: Spikefarm
  • Veröffentlicht: 2001
  • Spielart: Black Metal

Finnland. Bands wie Shape Of Despair oder My Shameful brachten uns die kalte Landschaft schon näher, doch nun zeigen uns AJATTARA Finnland aus ihren Augen. Bei drei Paar Augen denkt man natürlich, dass das nicht so viel sein könnte, jedoch reichte es für knapp 40 Minuten Spielzeit.

Dargeboten wird eine Mischung aus hymnischen Doomgitarrenwänden, die auf sakrale Chöre stoßen. Dazu kommen noch hier und da ein paar elektronische Spielereien die dem Konzept die Mystik aber nicht rauben und Sänger Ruoja keift mit seiner wunderbar blasphemischen Stimme in das Mikrophon. Die Texte sind zwar allesamt auf finnisch, jedoch muss man bei solch atemberaubender Musik keineswegs den Text verstehen. Hier zählt allein die Musik, die absolut glasklar produziert wurde und dadurch einen extrem bestechenden Sound hat. Irgendwie klingt alles recht eigen, erinnert ein wenig an eine Mischung aus Dolorian, The Kovenant und Amorphis. Aber diesen drei genannten Bands fehlt das gewisse Etwas, was AJATTARA haben. Was „Itse“ besitzt.
Die wohldosierte Mischung aus kräftigen, doomigen Riffs und der düsteren Atmosphäre hat zur Folge, dass man sich selbst in einer unwirklichen Welt wiederfindet. Da das Album durchgehend im mid-Tempo angesiedelt ist, kann man sich auch kaum daraus befreien. Ich will nicht behaupten, dass es keine Abwechslung gäbe, Itse hypnotisiert einen viel mehr.

Das monotone Klanggerüst wird für einige zu wenig Abwechslung haben, aber für die anderen wird es eine akustische Offenbarung der Trauer sein. Das Debüt von AJATTARA kann eine Atmosphäre aufbauen die ich nur selten so erlebt habe. Düster, melancholisch und ohne Hoffnung – so scheint Finnland anno 2001 gewesen zu sein.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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