Review Arise – The Beautiful New World

Hierzulande sind ARISE wohl noch weniger bekannt, auch wenn die Schweden mit „The Godly Work Of Art“ (2001) und „Kings Of The Cloned Creation“ (2003) bereits zwei gute bis sehr gute Scheiben abgeliefert haben. Mit „The Beautiful New World“ setzt man diese Reise fort und präsentiert wieder typischen, melodischen Death / Thrash Metal, womit sie mit den letzten beiden Alben vermehrt mit At The Gates in Verbindung gebracht werden.

Doch können ARISE wirklich in ähnliche Qualitätsregionen vorstoßen wie die Begründer des melodischen Schwedentods?
Das eröffnende „How Long Can You Pretend?“ will darauf mit einem eindeutigen JA antworten und präsentiert dem Hörer sägende Riffs, rasendes Drumming, Bangstoff vom feinsten und einen einprägsamen Refrain. Dazu ein paar Einflüsse aus dem Metalcore, an neuere In Flames erinnernde Momente und ein etwas an Anders Friden angelehnter Gesang – fertig ist ein wunderbarer Ohrwurm mit Hitcharakter. Das etwas langsamere „A New World“ kann das Niveau problemlos halten, „Profit From The Weak“ strauchelt aber etwas im Refrain. Instrumental wird hier ein herrlich aggressives Stück geboten, doch die kraftlosen und geröchelten Vocals im Chorus trüben den Gesamteindruck etwas.
„Dreams Worthy Gods“ beschreibt dann schon einen kleinen Einbruch, das Langsame liegt ARISE eher nicht… Dazu kommt noch ein zartes und zahnloses Solo, mit dem man nun wirklich niemanden beeindrucken kann.

Nach dem richtig guten Anfang will die Scheibe irgendwie nicht mehr so richtig auf Touren kommen. Hier und da sind zwar immer wieder gute Riffs und Melodien zu finden, aber es fehlen die Höhepunkte, die Knaller, die Stellen die sich festbrennen und zum erneuten Anhören zwingen. Hier vermisst man besondere Momente, Überraschungen und einfach herausstechende Songs. Leider mag sich der Eindruck auch nach mehrmaligem Hören nicht verändern, und mit „Inject The Machine“ und „Broken The Trust“ folgen im weiteren Verlauf nur zwei Stücke, die ich weiterempfehlen könnte. Der Rest ist leider nicht mehr als Durchschnitt – hier kann man sich leider nicht in die Liga von At The Gates, Dark Tranquillity oder In Flames vorarbeiten.

Immerhin knallt die Produktion wunderbar aus den Boxen, was man mit einem Label wie Spinefarm im Rücken allerdings auch erwarten darf. Im Vergleich zum Vorgänger „Kings Of The Cloned Creation“ ist „The Beautiful New World“ leider ein kreativer und qualitativer Rückschritt. Bleibt zu hoffen, dass sich das beim nächsten Album wieder andersrum verhält.
Freunde von In Flames, The Haunted, Arch Enemy oder eben doch At The Gates sollten sich mal eine ruhige Minute gönnen, in das Album reinhören und sich ihre eigene Meinung bilden, denn schlecht ist es ja nicht… Nur eben auch nicht überzeugend. Man merkt an vielen Stellen, dass die Band noch einiges mehr drauf hat…

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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